Spy Eye gegen Zeus

Malware entfacht Bandenkrieg im Internet

Ein neuer Trojaner, genannt Spy Eye, versucht, das derzeit am weitesten verbreitete Botnet Zeus unschädlich zu machen.

Jetzt springen sich die Hacker gegenseitig an die Gurgel. Ein neuer Trojaner ist drauf und dran, seinem mächtigen Rivalen den Garaus zu machen, indem er Daten stiehlt und dann das entsprechende Malware-Programm von infizierten PC löscht.

Nach Angaben von Security-Spezialisten wurde das relativ unbekannte Toolkit "Spy Eye" vor ein paar Tagen um einige Funktionen ergänzt, um dem Hautprivalen, der unter der Bezeichnung Zeus sein Unwesen treibt, zuzusetzen. Die Funktion mit der Bezeichnung "Kill Zeus" säubert den PC des Opfers von der Malware. Daraufhin macht sich Spy Eye breit und klaut alle von Zeus gesammelten Informationen wie Usernamen und zugehörige Passwörter.

Zeus und Spy Eye sind beides Programme, mit denen Trojaner gebaut werden können, mit deren Hilfe wiederum Cyberkriminelle Botnetze erstellen. Mit diesen werden dann vor allem Bankdaten gestohlen, die von den Cyberdieben dazu verwendet werden, die Konten der Opfer zu leeren. Hierbei werden dann oft unbedarfte Mittelsleute, sogenannte "Money Mules", dazu missbraucht, das Geld an den Bestimmungsort zu transferieren.

Wie Kevin Stevens von SecureWorks ausführt, hat Zeus eine marktbeherrschende Stellung unter den BotnetLexikon erstellenden Malware-Programmen. "Der Urheber von Spy Eye weiss das und möchte nun Zeus 'Marktanteile' abluchsen", meint er. Solche Internetbandenkriege sind nichts Neues: So attackierte vor zwei Jahren der Storm WormLexikon jene Server, die vom Rivalen Srizbi kontrolliert wurden. Zuvor wurde der Netsky-Wurm so umprogrammiert, dass er den Widersachern Bagle und MyDoom den Garaus machte. (Computerworld.ch/hal)