Mainboards für Hyper-Threading

Anforderungen an Boards und Kühler

Neben dem erhöhten Strombedarf hat sich beim neuesten Pentium 4 wenig getan. Er basiert immer noch auf dem Northwood-Kern mit 130 Nanometern Strukturbreite. Die zusätzliche Logik für Hyper-Threading macht laut Intel nur fünf Prozent der Die-Fläche aus. Sie ist auch bei älteren Northwoods schon vorhanden, laut Aussagen von Intel-Managern sind dabei aber einige Transistoren elektrisch zerstört. Damit erscheint es als sehr unwahrscheinlich, dass sich Hyper-Threading auf älteren Serien-CPUs noch in irgendeiner Form aktivieren lässt.

Bei serienmäßigen Lösungen erledigt das ohnehin das BIOS: Es muss die CPU erkennen, das Hyper-Threading über den Pin A31 des Prozessors einschalten und den Zustand ans Betriebssystem melden - Hyper-Threading lässt sich nämlich auch per BIOS ausschalten, das bloße Vorhandensein einer entsprechenden CPU reicht nicht. Vor dem Einbau eines HT-P4 und dem Installieren des OS ist also ein BIOS-Update Pflicht. Entsprechende Links zur neuesten Mainboard-Firmware (Stand: 29.11.02) finden Sie auf den folgenden Seiten.

Daneben ist auch ein leistungsfähigerer Kühler erforderlich. Intel hat die maximale Temperatur, die am Heatspreader erreicht werden darf, bei 3,06 GHz auf 69 Grad Celsius gegenüber 75 Grad bei 2,8 GHz gesenkt. Dieser in den Datenblättern als "TCase" angegebene Wert ist dabei keinesfalls mit der Temperatur im PC-Gehäuse (Englisch: "case") zu verwechseln - schon 69 Grad liegen weit außerhalb der Spezifikation, die etwa IBM für seine IDE-Festplatten festgelegt hat. Sie dürfen maximal 55 Grad heiß werden.

Intel selbst verwendet für die "Boxed"-Varianten des Hyper-Threader Kühler mit Kupferplatte, schreibt dieses Material (anders als AMD) Drittherstellern aber nicht zwingend vor. Beim Kauf eines Hyper-Threading-Boards sollte der passende Kühler also gleich mit besorgt werden, damit er auch sicher passt. Die "Keep Out Area", die um den Sockel für den Kühler frei bleiben muss, hat sich beim neuesten Pentium 4 nicht geändert. Intel gibt aber auch hier keine generellen Empfehlungen. Als Faustregel gilt: Wenn der Boxed-Kühler passt, sollten auch andere Lösungen genug Platz finden.