"Mad Hatter"-Linux: Sun schießt gegen Microsoft

Sun nutzt die Gunst der Stunde und preist sein kommendes, auf Linux basierendes. Betriebssystem als "sichere Alternative" an. Während Microsoft sich mit Schlagzeilen und dem unangenehmen Virus "MsBlast.exe" herumschlagen muss, hat Sun die Registrierung für sein auf Unternehmen zielendes Desktop-OS geöffnet.

"Mad Hatter", so der Codename des bislang namenlosen Betriebssystems, soll im September auf der alljährlichen SunNetwork-Konferenz vorgestellt werden. Die Kalifornier platzieren die Software in direkter Konkurrenz zu Microsoft, als preiswertere und vor allem sicherere Alternative zu Windows. Sticheleien in Richtung Redmond bleiben da wie gewohnt nicht aus.

"So wie Microsoft seine Betriebssysteme programmiert, ist es ziemlich einfach, dabei Sicherheitslücken auszunützen", meint Desktop-Marketing-Chef Peder Ulander. Außerdem sei Mad Hatter weniger von Viren verwundbar, da das Betriebssystem ja auf Linux aufsetze. Was die Funktionalität betreffe, würde Sun "alle Anwendungen bieten, die 80 Prozent der Firmenangestellten benötigen". Das Paket soll es zu einem Viertel des Preises von Windows geben.

Ebenso scharf auf Microsoft schoss eine Pressemitteilung: Jonathan Schwartz, Executive Vice President, wurde mit den Worten zitiert: "Wenn man sich auf nur einen Anbieter bei Desktop-Umgebungen verlässt, dann ist das eine Achillesferse für die Sicherheit der weltweiten Netzwerk-Infrastruktur." Mad Hatter dagegen schaffe "Entlastung" von dem "enormen Sicherheitsloch in Windows". Sun hatte Ende Juli überraschend seine Rückkehr in den Desktop-Linux-Markt angekündigt. Zuvor hatte Sun das Engagement in die Distribution Sun Linux aufgegeben und geringes Kundeninteresse als Grund angegeben. (wgr/uba)