Macworld Expo: Apples neue G4-Prozessoren

In den Highend-Macs mit 677 und 733 MHz arbeiten MPC-7450-Prozessoren, die Motorola auf dem Microprocessor Forum unter der Bezeichnung V'ger bereits vorgestellt hat. Beide Chips entsprechen der HiP6-Bauweise mit 0,18 Mikron und werden in Kupfertechnologie hergestellt.

Der MPC 7450 ist nach dem MPC 7400 und dem MPC 7410, den Apple bisher nicht verwendet hat, das dritte Mitglied der G4-Produktlinie, berichtet die Macwelt aus San Jose. Wie die beiden Modelle 7400 und 7410 verfügt der MPC 7450 über die Vektoreinheiten AltiVec, die Apple Velocity Engine nennt. In Verbindung mit optimierter Software bietet die Velocity Engine dank Datentypen von maximal 128 Bit Größe einen Geschwindigkeitsvorteil.

AltiVec arbeitet, vergleichbar mit Intels MMX-Erweiterungen, im SIMD-Verfahren. 162 neue Instruktionen hat Apple, respektive Motorola, der Velocity Engine spendiert, um rechenintensive Anwendungen zu beschleunigen. Nicht nur Apples neues Betriebssystem Mac-OS X, sondern auch die neue DVD-Authoring-Software iDVD setzt beim Kodieren der Daten auf die Leistungskraft der Vektoreinheiten im G4-Chip.

Im MPC 7450 hat Motorola die Velocity Engine überarbeitet und nach eigenen Aussagen verbessert. Sie kann nun zwei Anweisungen pro Takt in jeder der vier Vektoreinheiten ausführen. Der MPC 7450 unterscheidet sich von seinen Brüdern auch in anderen Bereichen. Um höhere Taktraten zu ermöglichen, hat Motorola den Prozessor mit einer Pipeline von sieben Stufen Tiefe und zwei zusätzlichen Ausführungseinheiten ausgestattet. Der mit vollem Prozessortakt laufende L2-Cache befindet sich auf dem Die.

Damit der Datenfluss zwischen den verschiedenen Caches ebenfalls kein Nadelöhr darstellt, verwendet Motorola im MPC 7450 einen 256-Bit-Datenpfad zum Level-1-Cache und einen 64-Bit-Pfad zu einem externen Level-3-Cache. Dank des neuen MPX-Systembusses, der ebenfalls schon im MPC 7410 zum Einsatz kam, erzielt der neue G4-Chip mit 1064 MByte pro Sekunde eine fünfmal höhere Bandbreite als ein G3-Prozessor. Der neue Chip ist jedoch noch nicht Motorolas "Apollo", der wie berichtet, auf dem letzten Microprocessor Forum vorgestellt wurde. Er soll noch im ersten Halbjahr 2001 mit SOI-Technologie erscheinen und Taktraten von bis zu 1 GHz erreichen. (Macwelt/uba)