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Mac, iPhone und iPad richtig versichern

Smartphones, Tablets und Macs sind teuer und ständig in Gefahr: Schon beim Kauf drängen daher viele Händler zu Versicherungen und Garantieerweiterungen. Doch was taugen diese? Und wann lohnen sie sich?

Das neue iPhone 6 Plus kostet in Vollausstattung fast 1000 Euro, ein Macbook oder iMac deutlich mehr. Schon beim Kauf raten Verkäufer in Elektronikmärkten und Fachhandel daher zum Erwerb einer Garantieerweiterung wie Apple Care oder bieten gleich eine Versicherung für Rechner oder Smartphone an. Die sind als Alltagsgeräte – insbesondere die mobilen iPhone, iPad und Macbook – permanent von Schäden und Diebstahl bedroht: Eine unachtsame Handbewegung und das teure Gerät erhält ein tödliches Rotweinbad, einmal im Café nicht aufgepasst, schon sind Macbook und Smartphone weg. Versicherungen versprechen für solche Fälle ein Gefühl der Sicherheit und decken auch Schäden ab, für die normalerweise eine Garantieerweiterung einsteht, etwa Ausfälle in der Elektronik oder der Stromversorgung. Ein aktuelles Apple-Gerät lässt sich – von wenigen Komponenten wie Akku und Bildschirm abgesehen – auch kaum selbst reparieren. Kommt es zu einem Schaden, muss daher oft das ganze Gerät ausgetauscht werden, bei einem Diebstahl ist sowieso ein Ersatzgerät nötig. Gerade junge Leute greifen deshalb gerne zu den Versicherungsangeboten, Elektronikmärkte, Provider und Telekommunikationsshops können auf sichere Einnahmen durch solche Verträge zählen.

Garantieerweiterung statt Versicherung?

Versicherungen sind in vielen Fällen allerdings gar nicht nötig. Etwa dann, wenn ein Schaden nicht auf Fehlbedienung zurückzuführen ist: Verabschiedet sich zum Beispiel der Kopfhöreranschluss eines iPhone, ist das in der Regel kein Fall für die Versicherung, sondern für die Garantie. Apple selbst bietet für solche Fälle eine einjährige Herstellergarantie, die anschließend bei Bedarf mit Apple Care für Macs auf drei Jahre erweitert werden kann. Für iPhones, iPads und iPods heißt das Angebot inzwischen „Apple Care Plus“ und verdoppelt den normalen Garantiezeitraum.

Checkliste: So finden Sie die richtige Versicherung

In der folgenden Checkliste sehen Sie, welche Überlegungen Sie anstellen sollten, ehe Sie einen Vertrag unterschreiben.

  • Überlegen Sie genau, welche Schäden Sie absichern wollen – und welche nicht. Hier gibt es das größte Sparpotenzial

  • Die meisten Versicherungen haben ähnliche Preise, die Leistungen unterscheiden sich aber zum Teil erheblich! Daher lesen Sie auf jeden Fall das Kleingedruckte

  • Klären Sie offene Fragen mit dem Anbieter

  • Auch wenn ein Hersteller Ihnen etwas anderes erzählt, können Sie durchaus andere Versicherungen als seine eigenen wählen

  • Vergleichen Sie die Versicherungsleistungen immer mit Garantieleistungen und erweiterten Garantien, wie sie zum Beispiel Elektronikmärkte anbieten: Diese decken viele Schäden ab, die sonst eine Versicherung übernimmt

  • Prüfen Sie, ob sich Altgeräte nachträglich versichern lassen

  • Gibt es Wertverlustklauseln oder Ausschlüsse bei den Leistungen und wenn ja: welche?

  • Errechnen Sie die Kosten über die gesamte Laufzeit inklusive Selbstbehalt und Wertverlust. Bekämen Sie überhaupt noch eine vernünftige Summe heraus, mit der Sie ein neues Gerät anschaffen könnten?

Erweiterter Service

Beide Angebote bieten auch erweiterten Service, etwa den Sofortaustausch beschädigter Geräte, erweiterten telefonischen Support und so weiter. Im großen und ganzen decken sie alle Schäden ab, die unter die Herstellergarantie fallen würden: Kabelbruch, gesprungene Lötstellen, ausfallende Bildschirme, defekte Akkus und so weiter. Apple Care Plus für ein iPhone/iPad kostet einmalig 99 Euro, Mac-Nutzer müssen für Apple Care zwischen 89 Euro (Mac Mini) und 350 Euro (Macbook Pro Retina 15“) auf den Tisch legen. Achtung: Während Apple Care für einen Mac bis zum letzten Tag des normalen Garantiezeitraums abgeschlossen werden kann, müssen sich iOS-Nutzer in den ersten 60 Tagen nach Kauf entscheiden. Dafür ist das Angebot besser: Das Smartphone wird auch dann getauscht, wenn es Probleme mit der Hardware gibt, zudem lassen sich zwei Schäden durch Fremdeinwirkung – etwa Sturz oder Wasserschaden – für eine vergünstigte Reparaturpauschale von 69 Euro beheben. Insgesamt ist Apple Care ein guter Hardware-Schutz – wenn weder Langfinger noch grobe Fahrlässigkeit im Spiel sind.

Versicherungen sollen mehr leisten

Im Gegensatz zu einer Garantieerweiterung verspricht eine Versicherung, Schäden am Gerät zu übernehmen, die von keiner Garantie gedeckt sind. Hier allerdings gibt es bereits den ersten Haken, nämlich den Kostenfaktor. Einen Diebstahlschutz lassen sich die Geräteversicherungen gerne teuer bezahlen.