Lizenz-Verletzungen: Skype nur die Spitze des Eisbergs

Bisher auf Forderungen verzichtet

"Dass sich die Käufer eines Hometrainers nicht für die Software im Hintergrund interessieren, kann ja keine Entschuldigung dafür sein, dass Unternehmen eine Urheberrechtsverletzung begehen. Man kann als Hersteller ja auch nicht einfach auf Microsoft Windows zurückgreifen", kritisiert Jäger. Er kann sich vorstellen, dass Kläger wie Harald Welte in Zukunft zu verschärften Methoden greifen könnten, sollten die Unternehmen weiterhin so wenig Interesse an der Thematik bekunden. So sei es zu überlegen, ob man mit Schadenersatzforderungen für die an sich freie Codeverwendung mehr Druck ausüben könnte. Bisher haben die Kläger auf derartige Forderungen immer verzichtet, solange die Verurteilten den Lizenzbedingungen schließlich nachgekommen sind.

Um Unternehmen das Schicksal von Skype und die damit verbundene negative Berichterstattung zu ersparen, bietet die FSFE seit einem halben Jahr professionelle Beratung an, was bei der Verwendung von freiem Source Code unter der GPL-Lizenz beachtet werden muss. Der Stundensatz für die Dienstleistung beziffert die FSFE mit 150 Euro für Nichtmitglieder und 100 Euro für Teilnehmer des FSFE-Fellowship-Programms. Neben Lizenzberatung und Trainings-Einheiten für Unternehmen bietet die FSFE auch Hilfe für Entwickler an, die von Lizenzverstößen betroffen sind. (pte/mje)