Geräte zeigen Farbe und geben Videos wieder

Liquavista: Energiesparende Displays für E-Reader

Mit einer altbekannten Technologie will die holländische Firma Liquavista den E-Reader Markt auf den Kopf zu stellen. Das Start-Up arbeitet an farbigen Displays, die viermal weniger Strom brauchen als LCD-Displays und sich damit von der Konkurrenz deutlich unterscheiden sollen.

Die ersten E-Reader, die diese spezielle Electrowetting-Technologie verwenden, sollen Mitte 2011 auf den Markt kommen. Doch dabei soll es nicht bleiben, wenn es nach Liquavista geht, berichtet die BBC. "Man könnte diese Technologie mit Sicherheit auch in Smartphones, Handys, Tablets, PCs oder Notebooks einsetzen", so Guy Demuynck, Leiter von Liquavista. "Letztendlich könnte sie auch zuhause im Wohnzimmer beim TV-Gerät verwenden."

Die Electrowetting-Technologie ist eigentlich schon seit Jahrzehnten bekannt, wird jedoch nur in sehr speziellen Bereichen eingesetzt, wie zum Beispiel Autofokus-Linsen für Kameras. Dabei werden farbige Öle innerhalb jedes Pixels mittels kleiner elektrischer Ladungen bewegt.

Die meisten erhältlichen E-Reader verwenden E-Ink-Technologie - dabei werden scharze und weiße Kugeln elektrisch manipuliert. Ein deutlicher Unterschied der beiden Technologien ist die Reaktionszeit. Während aktuelle E-Books manchmal bis zu zwei Sekunden brauchen, um eine neue Seite aufzubauen, können die neuen Displays Bilder bis zu sechzig Mal pro Sekunde wechseln - schnell genug, um flüssig Videos darzustellen.

Den Energievorteil erreichen die Liquavista-Displays im Vergleich zu LCD-Displays durch den weitgehenden Verzicht auf Hintergrundbeleuchtung. Je mehr Sonneneinstrahlung auf das Displays fällt, umso besser soll die Anzeige funktionieren, da das Licht durch die Öl-Filter reflektiert wird. In dünklerer Umgebung schaltet sich die Hintegrundbeleuchtung automatisch ein. Die Liquavista-Displays würden das beste von LCD und E-Ink verbinden, gibt sich Gründer Johan Feenstra zuversichtlich. (pte/hal)