LinuxTag mahnt SCO Group ab

Der LinuxTag e.V. hat nach eigenen Angaben die Firma SCO Group GmbH wegen wettbewerbswidrigem Verhalten anwaltlich abgemahnt. Ziel der bereits am Freitag erfolgten Abmahnung sei es, der Verunsicherung der GNU/Linux-Anwender und der Community entgegenzuwirken.

"SCO muss entweder aufhören zu behaupten, dass der Standard-Linux-Kern ihre Rechte verletzt, oder die Beweise auf den Tisch legen", so Michael Kleinhenz, Sprecher des LinuxTag e.V. SCO sei in der Abmahnung aufgefordert worden, bis Freitag, 30. Mai ihre Behauptungen bezüglich Ansprüchen am Linux-Kern zurückzunehmen oder Beweise offen zu legen.

"Es darf nicht angehen, dass mit unbewiesenen Behauptungen versucht wird, Mitbewerbern von SCO einen wirtschaftlichen Schaden durch Einschüchterung ihrer Kunden zuzufügen und GNU/Linux als offene Plattform nachhaltig im Ansehen zu schädigen", so Kleinhenz weiter.

Der LinuxTag sieht sein Vorgehen schon durch die GNU General Public License legitimiert. SCO habe bis vor wenigen Wochen als Mitglied der UnitedLinux-Allianz selbst den Linux-Kern unter der GNU General Public License verteilt, teilte der LinuxTag mit. Dadurch wären auch die von SCO beanstandeten Teile im Kern automatisch freie Software, da SCO sie selbst zu freier Software gemacht hat, so der LinuxTag weiter.

"Gerade in dieser Situation zeigt sich die Überlegenheit des Lizenzierungsmodells freier Software: Wenn sich ein Softwarehersteller aus der Entwicklung GPL-lizenzierter Software zurückzieht, bleibt deren entwickelte und unter der GPL verbreitete Software für den Kunden weiterhin verfügbar", teilte Jürgen Siepmann, Rechtsanwalt und Gründungsmitglied des LinuxTag e.V mit. Weitere Meldungen zu SCO finden Sie in der tecHistory. (uba)