Open-Source-Betriebssystem

Linux will Netbooks erobern

Linux wird als Netbook-Betriebssystem bis 2010 50 Prozent Marktanteil erreichen. Dieser Meinung ist Stephen Lim, Geschäftsführer bei Linpus Technologies, so die Taipei Times. obwohl aktuell die Marktanteile von Linux im Netbook-Bereich drastisch sinken.

Darüber Hinaus dürfte Microsoft mit Windows 7 in absehbarer Zeit einen neuen Trumpf ins Spiel bringen. Dass Chiphersteller Intel ein wichtiger Förderer der Linux-Distribution Moblin ist, könnte wiederum für das Open-Source-Betriebssystem sprechen.

Im März wurden aus Taiwan Marktforschungszahlen gemeldet, nach denen Linux im Laufe dieses Jahres nur zehn Prozent Marktanteil haben werde. Doch bei Linpus sieht man das Open-Source-Betriebssystem im Aufwind. "Immer mehr Chipanbieter wie Texas Instruments und Qualcomm springen auf den Linux-Zug auf", so Lim. Allerdings ist Linux auf Netbooks nach Aussagen vieler Hersteller nahezu kein Thema in Deutschland, da solche Systeme sich kaum verkaufen lassen.

"Wir wollen mit Atom eine Technologie zur Verfügung stellen, die für alle Betriebssysteme geeignet ist", betont Intel-Sprecher Martin Strobel im Gespräch mit pressetext. Genau das wiederum könnte ein gewisses Hindernis für Linux im Netbook-Segment sein. Denn Microsofts Windows 7 soll im Gegensatz zu Vista wirklich schlank genug für Netbooks mit aktuellen CPUs sein. Hersteller wie etwa Acer und Asus haben bereits angedeutet, möglichst schnell Windows-7-Netbooks auf den Markt bringen zu wollen. Das spricht für die Zuversicht der Hersteller, dass etwa die aktuellste Atom-Generation dem neuen Microsoft-Betriebssystem wirklich gewachsen ist. Auch legen erste Tests mit der Release-Client-Version von Windows 7 nahe, dass der Vista-Nachfolger wirklich als Netbook-Betriebssystem geeignet ist und das mittlerweile doch etwas betagte XP ablösen kann.

Ob Linux also wirklich in der Lage sein wird, Windows wieder signifikant Netbook-Marktanteile abspenstig zu machen, bleibt abzuwarten. Als ein potenzielles Zugpferd für den Angriff wird jedenfalls Googles Android gehandelt, während Microsoft die Macht der Gewohnheit auf seiner Seite haben dürfte. "Die Windows-Plattform ist nicht unbedingt besser. Aber Konsumenten sind mit diesem Betriebssystem einigermaßen vertraut, weshalb XP im Netbook-Bereich vergangenes Jahr so stark zulegen konnte", betont Victor Horng, Geschäftsführer des taiwanesischen OSS Integral Institute. (pte/hal)