Neue Versionen und Updates

Linux-Überblick: Ubuntu 12.10, mintBox, openSUSE 12.2, KDE

Neue Testversionen von openSUSE 12.2 und Ubuntu 12.10. Linux Mint hat mit mit CompuLab eine eigene Hardware mintBox entwickelt. Linus Torvalds segnete den zweiten Release-Kandidaten von Kernel 3.5 ab.

Einen Doppelschlag gibt es aus dem KDE-Lager. Die Entwickler haben sowohl eine Wartungs-Version, als auch eine neue Beta-Ausgabe bereitgestellt.

Ubuntu 12.10 "Quantal Quetzal" Alpha 1

Von den geplanten Neuerungen in Quantal Quetzal sieht man noch recht wenig. Mark Shuttleworth hatte ja einige visuelle Änderungen angekündigt. Das Braun ist ihm nicht mehr zeitgemäß genug und vor allen Dingen an den Schriftwarten und den Symbolen will er Ubuntus Anstrich verändern.

Als Kernel dient noch Version 3.4. In der finalen Version soll aber 3.5 oder sogar 3.6 zum Einsatz kommen. Die erste Alpha ist nun mal ein Fundament, auf dem man nun aufbaut und ist wenig spektakulär.

Interessanter ist die Server-Version des Betriebssystems. Hier möchte man sich von den i386-Abbildern trennen. Offiziell unterstützt wird nur noch x86_64. Für i386 gibt es allerdings noch die Möglichkeit, auf die mini.iso oder die Installation via Netzwerk zurückzugreifen. Die Entwickler geben inoffiziell sogar noch Abbilder für i386 aus.

Wie üblich debütierten zeitgleich erste Alpha-Versionen von Ubuntus Kindern. Es stehen Test-Versionen von Ubuntu Server Cloud, Edubuntu, Lubuntu und Kubuntu zur Verfügung. Download-Links zu den ISO-Abbildern finden Sie in der technischen Übersicht zu Ubuntu 12.10 Alpha 1.

Klein aber oho: die mintBox

In Zusammenarbeit mit CompuLab hat Linux Mint eine eigene Hardware entwickelt. Im Prinzip handelt es sich um einen fit-PC3, der mit dem langzeitunterstützten Linux Mint 13 "Katya" ausgestattet ist und ein kleines Linux-Mint-Logo trägt.

Der Rechner ist kleiner als ein DVD-Case und soll sehr leise sein. Man höre lediglich ab und zu das Schnurren der 250 GByte großen Festplatte. Die Basic-Ausgabe hat vier GByte RAM und die Pro-Version acht. Während die kleinere Version mit nur neun Watt auskommt, braucht die größere 18. Die Pro-Box wird von einer APU G-T56N angetrieben und die Basic-Ausgabe mit einer APU G-T40N.

Dafür ist die Pro-Version leistungsstärker und produziert etwas mehr Abwärme. Aus diesem Grund hat man dieser ein geripptes Gehäuse verpasst. Beide Varianten haben vorne und hinten je vier USB-Ports. Zwei davon auf der Rückseite sind sogar mit USB 3.0 ausgestattet. Für WLAN gibt es gleich zwei Antennen eine GBit-Netzwerkkarte sorgt für ordentlich Geschwindigkeit mit Kabel. Ein HDMI-Port ist ebenfall mit von der Partie.

Laut eigenen Angaben kann man die mintBox mit einem handelsüblichen Schraubendreher öffnen und kommt sehr leicht an den Arbeitsspeicher oder die Festplatte. Wer also nachrüsten möchte, kann das problemlos tun.

Die Basic-Ausgabe ist mit 476 US-Dollar plus Mehrwertsteuer und Versandkosten ausgeschrieben. Die schnellere Variante schlägt mit 549 US-Dollar zu Buche.

openSUSE 12.2 Beta 1

Eigentlich sollte die erste Beta-Ausgabe von openSUSE 12.2 etwas früher kommen. Dieser Termin hat sich allerdings um eine gute Woche verschoben. Als Desktop-Umgebungen stellen die Entwickler GNOME 3.4.2 und KDE SC 4.8.3 (inklusive Qt 4.8.1) zur Verfügung. Die GNOME Shell soll nun auch auf Rechnern ohne Grafikbeschleunigung laufen. Das ist durch das neue Mesa und llvmpipe möglich. Der SVGA-Gallium-Treiber verspricht 3D-Unterstützung für VMware-Gäste.

Ebenfalls mit an Bord befinden sich GCC 4.7, Grub2, eine aktuelle Version von LibreOffice und GIMP 2.8 mit Einzelfenstermodus. Im Bereich X.Org 12.1 ist man laut eigener Aussage noch mächtig am Feilen. Ebenso gehört der alte Bootsplash der Vergangenheit an. Hier haben die Entwickler mit Plymouth und einem eigens dafür geschaffenem Theme modernisiert.

Ein Veröffentlichungs-Kandidat soll laut Ausgabeplan am 14. Juni erscheinen. Die finale Version möchten die Entwickler am 11. Juli 2012 das Licht der Welt erblicken lassen. Sie finden weitere Informationen in den Veröffentlichungs-Notizen. ISO-Abbilder von openSUSE 12.2 Beta 1 finden Sie im Entwickler-Bereich der Projektseite.

Linus Torvalds gibt Kernel 3.5-rc2 frei

Eigentlich seien sechs Tage schon wenig, meinte Linus Torvalds in seiner Ankündigung. Allerdings begebe er sich auf eine Reise und hätte nicht wirklich Zeit, sich intensiv um den Kernel zu kümmern.

Wer also keine wirklich kritischen Änderungen habe, möchte ihn bitte zufrieden lassen. Dass Linus Torvalds dann und wann etwas exzentrisch sein kann, ist ja bekannt. Von daher sollten sich die Entwickler lieber an diese Anweisung halten.

Ansonsten ist der Linux-Vater mit dem zweiten Release-Kandidaten des Kernel 2.5 sehr zufrieden. Es gebe die üblichen Aktualisierungen bei Treiber, Architektur, Dateisystemen und so weiter. Wer testen möchte, findet den Quellcode unter kernel.org.

KDE 4.8.4 und 4.9 Beta 1

Neuerungen gibt es keine in der Wartungs-Ausgabe KDE 4.8.4. Das Änderungslog ist dementsprechend kurz. Den Quellcode finden Sie auf der Projektseite. Binärpakete stellen die Distributionen Gentoo, Kubuntu (12.04 und 12.10), sowie openSUSE zur Verfügung.

Spannender ist hier die Beta-Version von KDE 4.9. Ab sofort befindet man sich hier im Feature-Freeze und die Entwickler wollen ab sofort nur noch Fehler ausbessern. Zuvor haben die Macher aber noch einige Funktionen implementiert. Zum Beispiel soll sich mittels Dateimanager Dolphin besser anhand von Metadaten suchen, anzeigen und sortieren lassen. Weitere Informationen zu KDE 4.9 Beta 1 finden Sie im Funktionsplan.

Linux Foundation begrüßt Samsung als Platinum-Mitglied

In einer Pressemittelung hat sich die Linux Foundation sehr erfreut über Samsung als Platinum-Mitglied gefreut. Für die Linux Foundation bedeutet das 500.000 US-Dollar Unterstützung seitens Samsung. Dafür bekommt der Elektronik-Konzern neben Fujitsu, IBM, Intel, NEC, Oracle und Qualcomm einen Sitz im Aufsichtsrat.

Samsungs Vize-Präsident WonJoo Park sagte, dass man so die wachsende Anzahl an Linux-basierten Geräten stärke und gleichzeitig Linux für jedermann weiter entwickeln könne. So etwas nennt man in der Regel eine Win-Win-Situation. (mec)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag von Computerwoche.