Maintenance-Skript für Debian, Ubuntu und Arch Linux

Linux-Tipp: Grafiktreiber mit sgfxi installieren

Bei den Distributionen Debian GNU/Linux, Ubuntu und Arch Linux ist die Installation von Grafikkartentreiber oft mühsam - durch ihre Ablehnung restriktiver Lizenzen. Zusätzlich unterscheiden sich bei den Distributionen die Wege für die Aktivierung der 3D-Funktion. Das Skript sgfxi hilft weiter.

Lösung: Abhilfe schafft hier das Skript sgfxi, das in manchen kleineren Distributionen wie aptosid bereits vorinstalliert ist. (Korrektur: Wie uns ein TecChannel-Nutzer erläuterte, trifft dies im Falle von aptosid nicht mehr zu: Die Entwickler der Distribution und der Autor des Skripts haben sich zerstritten. Mitgeliefert wird sgfxi zum Beispiel bei antiX. Danke für den Hinweis! --dre) Mit ihm lassen sich unter den Grundversionen und großteils auch Derivaten von Debian, Ubuntu und Arch ohne nennenswerten Aufwand Grafikkartentreiber installieren.

Einfache Bedienung: Zwar ist in unserer VM keine kompatible Karte verbaut, doch wie man sieht, ist kaum Interaktion zur Verwendung des Skripts notwendig.
Einfache Bedienung: Zwar ist in unserer VM keine kompatible Karte verbaut, doch wie man sieht, ist kaum Interaktion zur Verwendung des Skripts notwendig.

Hierfür ist es nicht notwendig, die installierte Kernelversion, aktuelle Treiberversion des Herstellers oder auch nur die eigene Grafikkarte zu kennen. Die Verwendung des Skripts ist daher denkbar einfach. Zuerst einmal begibt man sich in eine virtuelle Textkonsole, indem man die Tastenkombination Strg + Alt + F1 betätigt. Dies ist nötig, da sgfxi sicherheitshalber die grafische Oberfläche abschießt, um Komplikationen zwischen dem momentan installierten Treiber und der neuen Version zu vermeiden.

Hier loggt man sich als root ein und begibt sich in das Verzeichnis /usr/bin. Führt man dort den Befehl wget -Nc smxi.org/sgfxi && chmod +x sgfxi && sgfxi aus, so wird das Skript automatisch aus dem Internet geladen, betriebsfertig gemacht und gestartet. Weitere Aufrufe erfordern keinen erneuten Download, da sich sgfxi bei jedem Start automatisch auf den neuesten Stand bringt. Ein Login als root ist allerdings weiter notwendig, weil sonst die erforderlichen Rechte zur Installation von Kerneltreibern fehlen.

Der Rest läuft beinahe automatisch ab: sgfxi prüft seine Versionsnummer und begibt sich dann in den Herstellerdatenbanken von AMD und NVIDIA auf die Suche nach dem passenden Treiber für die eingebaute Grafikkarte. Diese wird ebenfalls automatisch erkannt, als einzige Interaktion sind daher nur noch die Bestätigung des Installationswunsches und die Akzeptierung der Treiberlizenzen notwendig. Danach wird der passende Treiber automatisch heruntergeladen, entpackt, kompiliert und als Kernelmodul installiert. Auch die passende Konfiguration des X-Servers übernimmt das Skript.

Für den fortgeschrittenen Gebrauch bietet sgfxi noch einige weitere Optionen. So können beispielsweise auch Betatreiber oder freie Treiber aus öffentlichen Quellen installiert werden. Verwendet man mehrere Kernel, so besteht auch die Möglichkeit, für alle in einem einzelnen Installationsgang das gleiche Modul zu kompilieren.

sgfxi ist Teil der Skriptgruppe smxi, die umfangreiche Verwaltungsoptionen für Debian-basierte Systeme anbietet. Zieht man es vor, direkt die komplette Sammlung zu installieren, so lässt sich sgfxi auch neben den diversen anderen Komponenten im Hauptmenü von smxi starten.

Produkte: sgfxi und smxi sind für Debian Stable, Testing und Unstable entworfen, können aber auch auf Ubuntu und Arch Linux erfolgreich eingesetzt werden. Verwendet man einen kleineren Abkömmling dieser Distributionen, der keine allzu großen Veränderungen im System vornimmt, so darf man ebenfalls auf eine reibungslose Funktion der Skripte hoffen. (dre/cvi)