Linux auf dem Mainframe

Update: S/390 im Überblick

S/390 wird heute meist als Sammelbegriff für eine Familie von Großrechnern verwendet, deren Geschichte bereits Mitte der 60er Jahre begann. Als ersten Vertreter kündigte IBM im April 1964 die S/360 an, deren Name sich auf die Gradeinteilung eines Kompasses bezog und so den weit gefächerten Anwendungsbereich symbolisieren sollte.

Bereits nach eineinhalb Jahren folgte die S/370-Serie, die eine neue CPU-Architektur implementierte und bis 1972 mit Unterstützung für virtuellen Speicher und Multiprozessor-Einsatz ausgebaut wurde. Sie gipfelte in der Enterprise System Architecture/370 (ESA/370) von 1988, die über zusätzliche Register den Zugriff auf den virtuellen Speicher ausbaute und beschleunigte.

Im September 1990 folgte die S/390-Rechnerfamilie, mit der IBM das ESCON-Konzept zur Kommunikation von Mainframe und Peripherie einführte. ESCON steht für Enterprise System Connect und verbindet über Glasfaser den Mainframe mit anderen Großrechnern, Speichersubsystemen und lokalen Terminals.

Als zweite Neuerung stellte IBM Sysplex vor, ein loses Clustering von S/390-Rechnern. 1994 folgte die Erweiterung zum Parallel Sysplex, bei dem eine Coupling Facility und ein Workload Manager die Verarbeitungskapazität und Lastverteilung verbessern. Gleichzeitig führte IBM auch die CMOS-Technologie für die S/390-Serie ein.