Aktuelle Technik unter schöner Oberfläche

LGs iPhone-Konkurrent Viewty

Während sich Apple-Maniacs beim iPhone mit schickem Design begnügen müssen, erhalten Käufer des Viewty von LG nicht nur ein schickes Handy, sondern auch den State of the art in der Mobilfunktechnik. Unsere Kollegen von der ComputerWoche haben ein Vorserienmodell unter die Lupe genommen.

Mit dem Viewty setzt der koreanische Hersteller LG Electronics seine Handystrategie konsequent fort: schickes Design gepaart mit moderner Technik. So ist das neue Viewty nicht nur ansehnlich, auch seine inneren Werte müssen sich nicht verstecken. Auf der Ausstattungsliste findet der potenzielle Käufer Features wie einen 3-Zoll-Touchscreen, HSDPA mit 3,6 Mbit/s, integrierte 5-Megapixel-Kamera, UKW-Radio, DivX-Player oder eine Handschriftenerkennung.

Viewty: Aktuelle Technik soll gegen das iPhone antreten. (Quelle: LG)
Viewty: Aktuelle Technik soll gegen das iPhone antreten. (Quelle: LG)
Foto: Viewty

Die erste Begegnung mit dem schicken, silberschwarzen Viewty verläuft eher unspektakulär: Die glatte Oberfläche besteht größtenteils aus dem 3 Zoll großen Touchscreen, gepaart mit drei Tasten. Ein erster Aha-Effekt stellt sich jedoch nach dem Einschalten ein: Das Viewty quittiert die Befehlseingabe per Berührung mit einem leichten Vibrieren. Das Navigieren durch die Menüs erfolgt beim Viewty rein gefühlsmäßig deutlich schneller als beim Prada, das ebenfalls einen Touchscreen besitzt.

Eines der technischen Highlights des Viewty findet der User auf der Geräterückseite, die von der Optik her Ähnlichkeiten mit einer kleinen Digitalkamera aufweist: Die 5-Megapixel-Kamera mit Schneider-Kreuznach-Linse. Um das Objektiv hat LG ein so genanntes Jog Wheel eingebaut. Über dieses Drehrad kann etwa durch Menüs gescrollt oder die Lautstärke eingestellt werden. Im Kameramodus dient das Jog Wheel zur Bedienung des Zooms. Durch die direkte Anordnung neben dem Objektiv wird allerdings beim Zoomen anfangs häufig die Linse mit dem Finger verdeckt. Übung erfordert auch die Bedienung der Kamera selbst, da sie im Gegensatz zu einer normalen Digitalkamera keine Bedienknöpfe aufweist. Funktionen wie Makro, Serienbild, Panoramabild, An- und Abschalten des Blitzes oder die Auswahl der bis 800 ASA reichenden Lichtempfindlichkeit erfolgen deshalb über ein Menü auf dem Touchscreen. Zudem hilft ein integrierter Bildstabilisator bei wenig Licht gegen verwackelte Bilder. Angesichts der zahlreichen Features ist dieses Menü etwas unübersichtlich geraten. Hat sich der Benutzer an die Bedienung gewöhnt, belohnt ihn die Kamera mit Bildern, die angesichts der Tatsache, dass sie mit einem Handy aufgenommen wurden, begeistern.

Im Gegensatz zur Kamera konnten wir andere Funktionen des Viewty nicht im Detail testen, da es sich noch um ein englisches Vorserienmodell handelte. So streikte etwa der Wizard, der dem User beim Einrichten der Datenverbindungen helfen soll, im Zusammenspiel mit der SIM-Karte eines deutschen Netzbetreibers: Er bot dem Tester lediglich englische Tarife zur Auswahl an. Auch ein Urteil über die Handschriftenerkennung fällt deshalb schwer, denn die Korrekturfunktion glich das Geschriebene immer mit einem englischen Wörterbuch ab.

Ab November soll das Viewty in der endgültigen Version in Deutschland erhältlich sein. Auch wenn LG derzeit noch keine Preise nennt, gehen Branchenkenner davon aus, dass das Handy ohne Vertrag zwischen 500 und 600 Euro kosten wird. Mit einem neuen Mobilfunkvertrag dürfte der Preis dann wohl zwischen 150 und 200 Euro liegen. (ComputerWoche/mja)