Internationaler Roll-Out in Vorbereitung

LG eröffnet eigenen App-Store

Mit LG Electronics nimmt ein weiterer Hersteller von Mobiltelefonen einen eigenen Applikationsstore im Web in Betrieb. LG Application Store - der Supermarkt für mobile Anwendungen - wird zunächst jedoch ausschließlich in Australien und Singapur gestartet. Europa soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Der Hauptfokus des Konzerns liegt zunächst auf den asiatischen Märkten, wobei insgesamt bereits rund 1.400 Applikationen, darunter 100 Programme in 15 verschiedenen Sprachen, auf der Plattform zur Verfügung stehen. Erst im nächsten Schritt soll das Angebot des Applikationsmarkts auf 2.000 Anwendungen erweitert und in weiteren Ländern verfügbar gemacht werden.

"Der Applikationssupermarkt wird in Europa zunächst in Deutschland, Italien, Portugal und Tschechien online gehen", sagt Gunther Hartl, Director Mobile Communication von LG Electronics Austria, auf Anfrage von pressetext. "Ein Software Development Kit, VDL und eine Widget Gallery erleichtern die Entwicklung von Applikationen", so Hartl weiter. Dabei gingen mindestens 80 Prozent des Erlöses verkaufter Applikationen an die Entwickler. Es sei weniger das Ziel, Profit zu machen, sondern möglichst viele Entwickler für den LG Application Store zu gewinnen.

Die koreanischen Hersteller Samsung und LG sind, insbesondere in den Vereinigten Staaten, im Smartphone-Segment gegenüber anderen Produzenten wie Apple oder Research in Motion (RIM) ins Hintertreffen geraten. Die Koreaner punkten hingegen bei günstigeren, aber weniger leistungsstarken Mobiltelefonen. Der allgemeine Trend geht jedoch eindeutig in Richtung Smartphones. Mehreren Marktprognosen zufolge sollen schon in wenigen Jahren weltweit mehrere hundert Mio. dieser leistungsstarken Mobiltelefone im Umlauf sein. Sowohl Betreiber von Mobilfunknetzen wie Vodafone als auch Mobiltelefonhersteller wie Nokia zollen dieser Entwicklung mit dem internationalen Roll-Out eigener Applikationsstores Tribut.

Eine von LG kürzlich europaweit in Auftrag gegebene Studie hat indes noch einmal bestätigt, dass Funktionen wie Musik abspielen, Fotos schießen und Videos drehen in den Augen der User mittlerweile zum Standardrepertoire eines modernen Mobiltelefons gehören. Den Ergebnissen zufolge nützen bereits 36 Prozent aller Deutschen ihre Handykamera mindestens dreimal in der Woche und hören im gleichen Zeitraum zwischen vier und sechs Stunden Musik. Daher überrascht es nicht, dass ein deutliches Bedürfnis der 7.500 befragten Konsumenten nach zusätzlichen Anwendungen und ausreichend Speicherplatz nachgewiesen wurde. Der Trend ist vorwiegend durch den Erfolg von Apples iPhone vom Zaun gebrochen worden. Ob und wann ein Launch von LGs Applikationsstore in den Vereinigten Staaten, dem Heimmarkt von Apple und RIM, erfolgt, wurde von LG noch nicht bekannt gegeben. (pte/hal)