Lernfähige Box sucht nach Multimediadaten

Die Recherche nach multimedialen Daten erfordert neue angepasste Suchmethoden, da die relevanten Informationen im Gegensatz zu Textdokumenten nicht explizit vorliegen. Textbasierte Online-Suchmaschinen sind schon lange Zeit in Gebrauch. Doch die Suche nach Multimediadaten ist immer noch problematisch. Denn die herkömmlichen Suchmaschinen können zwar Bilder und Audiodaten finden, aber nur auf Grundlage eines vorgegebenen Dateinamens oder eines subjektiven Stichworts.

Diesem Problem sind Forscher vom Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie zu Leibe gerückt. Das IDMT entwickelt Lösungen für die automatische und inhaltsbasierte Suche, Beschreibung und Verarbeitung von Multimediadaten. Die dabei in Form aussagekräftiger semantischer Informationen wie Klangfarbe und Rhythmus oder Farbe und Struktur extrahierten Daten erlauben es, semantische Aussagen über den Inhalt zu treffen. Damit habe man eine neue Suchfunktionalität geschaffen, so das IDMT. Textbasierte Sucheingaben werden mit inhaltsbasierten Anfragen ergänzt, um eine intuitivere Recherche zu ermöglichen.

Auf der e/home (Berlin, 18.10. bis 20.10.) werden diese Technologien als Teil der „Multimedia-Box" der Firma Motama vorgestellt. Die Box beherrscht die intelligente Metadatenverwaltung. Sie kann unter anderem ähnliche Inhalte in Archiven finden und inhaltlich abgestimmte Playlists erstellen. Für die Zukunft ist geplant, die Box zu einem smarten Harddisk-Recorder aufzurüsten. Dieser „kennt“ den Geschmack des Nutzers und zeichnet dementsprechend Inhalte automatisch auf.

Die Software der Multimedia-Box basiert auf der Network-Integrated Multimedia Middleware (NMM). Entwickelt wurde sie gemeinsam von Motama und der Universität des Saarlands. Sie stellt eine integrierte und gleichwohl erweiterbare Lösung für das vernetzte Multimedia-Home-Entertainment Center dar. Die Hardware setzt auf einem Linux-basierten Barebone-PC auf. (Detlef Scholz)