Führungstipp: Partnerschaftlich oder streng?

Lasche Chefs werden ausgenutzt

Zu einem täglichen Stressfaktor für eine Führungskraft kann die Frage werden, wie groß die Entscheidungs- und Handlungsspielräume der Mitarbeiter sein sollen. Ein lockerer Führungsstil des Chefs wird schnell ausgenutzt. Was lässt sich dagegen tun?

Viele Chefs, die einen partnerschaftlichen Führungsstil pflegen, bekommen schnell Probleme mit ihren Mitarbeitern. Sie gestehen ihren Mitarbeitern oft zu früh zu große (Entscheidungs-) Spielräume zu. Sie müssen sich diese nicht erst verdienen. Die Folge: Wenn es nicht läuft, müssen die Chefs die Zügel wieder anziehen. Das empfinden die Mitarbeiter als Strafe, weil sie die Freiräume mittlerweile als selbstverständlich betrachten. Daher reagieren sie mit Widerstand, und das Betriebsklima verschlechtert sich.

Coach und Management-Berater Roland Jäger aus Wiesbaden hat ein paar Tipps für verunsicherte Manager. Geben Sie neuen Mitarbeitern zunächst recht straffe Regeln vor. Lockern Sie diese aber Schritt für Schritt, wenn Sie merken: Ich kann dem Mitarbeiter vertrauen. Dann betrachten Ihre Mitarbeiter dies zu Recht als Belohnung und Vertrauensbeweis. Entsprechend verantwortlich gehen sie mit den Freiräumen um.

Mit den vorhandenen Mitarbeitern, die Privilegien ausnutzen, würde Roland Jäger Vier-Augen-Gespräche suchen. Legen Sie den Kollegen in den Gesprächen dar, dass die Freiräume, die sie haben, ein Vertrauensbeweis sind. Verdeutlichen Sie ihnen zudem, dass Sie erwarten, dass sie entsprechend mit diesen Privilegien umgehen. Des Weiteren, dass Sie ihnen diese leider wieder entziehen müssen, wenn sie sich nicht angemessen verhalten. Dann liegt es in der Hand des Mitarbeiters, was in absehbarer Zeit geschieht.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. Wir bei TecChannel widmen diesen Beitrag nicht unserem Chef. Er wird diese Widmung sowieso nicht sehen, weil er sich bestimmt nicht als Zielgruppe dieses Artikels sieht und somit auch nicht liest... :-) (cvi)