Stabile Beraterhonorare

Längere Projekte für Freiberufler

Mit positiven Nachrichten wartet der Geco-Freiberufler-Index für das dritte Quartal 2015 auf: Die Honorare für Berater bleiben stabil, die Projekte laufen länger. Lediglich Techniker müssen in Sachen Honorar Abstriche machen.

Seit sechs Jahren untersucht der Hamburger Personaldienstleister Geco jedes Quartal den Projektmarkt für IT-Freiberufler. In dem Geco-Index werden die durchschnittlichen Stundensätze für freiberufliche Berater und Techniker, die Laufzeiten der Projekte und die Zahl der Projektanfragen analysiert. Grundlage der Berechnungen ist das Geschäftsjahr 2009, das die "Basis 100" bildet. Im dritten Quartal 2015 verbuchte der Geco-Index ein kleines Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem zurückliegenden zweiten Jahresquartal (123 Punkte) und liegt damit noch sechs Prozent über dem vergleichbaren Vorjahresquartal.

Gefragte Skills: SAP, Java, Security und Cloud

Die Beraterstundensätze haben sich mit einem Wert von 115 Punkten gegenüber 116 Punkten des Vorquartals kaum verändert. "Sie bleiben damit auf einem stabilen Niveau", freut sich Geco-Vorstand Günter Hilger. Neben dem "Dauerbrenner" SAP-Modulberater seien vor allem Java-Entwickler sowie Security- und Cloud-Experten stark nachgefragt und kaum noch verfügbar. "Bei den letztgenannten Profis legten die Honorare deutlich zu", kommentiert Geco-Deutschland-Geschäftsführer Markus Reefschläger.

Stabile Stundensätze für Berater und längere Projektlaufzeiten, so präsentiert sich der Geco-Freiberufler-Index für das dritte Quartal 2015.
Stabile Stundensätze für Berater und längere Projektlaufzeiten, so präsentiert sich der Geco-Freiberufler-Index für das dritte Quartal 2015.
Foto: Geco

Techniker mit Abschlägen, Projekte entwickeln sich positiv

Bei den Technikerstundensätzen scheint die für Freiberufler positive Entwicklung erst einmal unterbrochen. Mit einem Wert von 108 Punkten sind die Stundensätze auf den niedrigsten Wert der letzten sechs Quartale gesunken und brachen gegenüber dem Vorquartal (115 Punkte) um sechs Prozent ein. Auch das Referenzquartal des Vorjahres (109 Punkte) haben sie damit marginal unterschritten. "Obwohl die Nachfrage in diesem Segment im zurückliegenden Jahresquartal etwas rückläufig war, kann ich noch keinen eindeutigen Abwärtstrend erkennen", meint Reefschläger.

Markus Reefschläger, Geco, stellt fest, dass die Honorare von Cloud-Experten stark zugenommen haben.
Markus Reefschläger, Geco, stellt fest, dass die Honorare von Cloud-Experten stark zugenommen haben.
Foto: Geco

Die Projektlaufzeiten sind zuletzt mit einem Wert von 186 Punkten gegenüber dem Vorquartal (180) um gut drei Prozent gestiegen. Gegenüber dem Referenzquartal des Vorjahres (147) konnten sie sogar überproportional um 21 Prozent zulegen. Hilger hat noch keine so richtige Erklärung für diesen Trend und meint denn auch nur: "Man kann erkennen, dass insbesondere bei den Beratern gerne längere Laufzeiten abgeschlossen werden." In jedem Fall aber sei diese Entwicklung "ein Indiz auf einen weiterhin stabilen Projektmarkt geprägt von positiver Marktstimmung".

Bei den Projektanfragen zeigt sich ebenfalls eine deutliche Belebung. Mit einem Wert von 96 Punkten konnte dieser Einzelwert gegenüber dem Vorquartal (83 Punkte) deutlich, nämlich um 15 Prozent, zulegen. Der Wert erreicht damit auch das zweithöchste Niveau der vergangenen sechs Quartale.

Die längeren Projektlaufzeiten und eine gestiegene Zahl von Anfragen sind Indikatoren für eine positive Entwicklung, lautet Hilgers positives Fazit.