L&H-Skandal: Weiterer Vorstand verhaftet

Nach den Firmengründern Jo Lernout und Pol Hauspie ist mit Gaston Bastiaens ein weiterer Top-Manager des belgischen Softwarehauses Lernout&Hauspie verhaftet worden. Auch bei Bastiaens lauten die Vorwürfe auf Kursmanipulation und Bilanzfälschung.

Bastiaens, ehemaliges Vorstandmitglied, bekam bereits am Samstag Besuch von sechs US-Marshalls in seinem Haus in Winchester, Massachusetts. Mit Bastiaens sitzt bereits der vierte L&H-Manager in Haft, nachdem die belgische Justiz neben den Firmengründern im April auch Vorstandsmitglied Nico Wallaert in Untersuchungshaft steckte. Bastiaens soll nach Mitteilung der US-Justiz an Belgien ausgeliefert werden. Unklar sei derzeit, ob er gegen die Auslieferung Widerspruch einlege.

Der Weltmarktführer für elektronische Spracherkennungssysteme steckt seit Anfang des Jahres in finanziellen Schwierigkeiten und hat Gläubigerschutz beantragt. Wirtschaftsprüfer der Gesellschaft KPMG stellten bei ihren Recherchen Unregelmäßigkeiten fest. Verträge seien vordatiert worden und auch an den Umsatzzahlen habe man gedreht, hieß es im Bericht der Prüfer. (uba)