Internationales Schachnetzwerk besitzt Kleine-Welt-Eigenschaft

Kurzer Weg zu Bobby Fischer

Der lange Arm der Mathematik reicht auch in die Schachwelt hinein. Dies zeigt im Jahr der Mathematik ein Forschungsprojekt zum Thema ‚Kleine-Welt-Netzwerke’ an der Universität Stuttgart.

Der von dem Psychologen Stanley Milgram geprägte Begriff beschreibt das Phänomen, dass zwei beliebige Menschen auf der Erde über eine überraschend kurze Kette von Bekanntschaftsbeziehungen miteinander verbunden sind: Im Durchschnitt sind es etwa sechs.

Prof. Christian Hesse vom Institut für Stochastik und Anwendungen der Universität Stuttgart hat das Kleine-Welt-Phänomen nun am internationalen Netzwerk der Schachspieler untersucht. Diese gruppiert er so, dass Spieler A mit Spieler B verknüpft wird, wenn Spieler A Spieler B mindestens ein Mal in einer Turnierpartie besiegt hat.

Trotz der großen Zahl von Knoten (das heißt Schachspielern) und der im Vergleich dazu geringen Zahl von Verknüpfungen ist die mittlere Weglänge zwischen zwei Knoten außerordentlich kurz. Es zeigt sich, dass auch das Schachnetzwerk die Kleine-Welt-Eigenschaft besitzt.

Hesse führt in diesem Zusammenhang die Fischer-Zahl ein. Sie misst für einen gegebenen Schachspieler den Abstand in diesem Netzwerk zum Schachgenie Bobby Fischer. Nach Hesses Untersuchungen besitzen überraschenderweise selbst mittelmäßige Vereinsspieler meist einstellige Fischer-Zahlen. Das heißt sie können eine kurze Kette von Gewinnpartien bis zu einem Sieg über Fischer konstruieren.

Durch sein kürzlich veröffentlichtes Buch „Expeditionen in die Schachwelt“ hat Hesse einen großen Bekanntheitsgrad in der Schachwelt erreicht. Jüngst wurde er zum internationalen Schachbotschafter der Schacholympiade 2008 ernannt. (dsc)

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