Kurz mitgeteilt

Die einen lassen sich per "Short Message Service" von ihrer Mailbox über eingegangene Anrufe informieren. Andere Mobilfunkteilnehmer nutzen Informationssysteme wie Börsennachrichten oder Fußballinfos mit ihrem Handy. Doch der Kurznachrichtendienst im GSM-Netz kann weit mehr: Im Bereich der Telemetrie dient SMS nicht nur der automatisierten Alarmierung im Fehlerfall, die angeschlossenen Systeme lassen sich auf diese Weise auch fernsteuern.

Von: Wolfgang Asbeck

Der "Short Message Service" ist ein Kurzmitteilungsdienst im GSM-Netz. Er ermöglicht das Senden und Empfangen kurzer Textmitteilungen über ein Mobiltelefon oder ein GSM-Funkmodem. Diese Kurzmitteilungen können aus alphanumerischen Zeichen des GSM-Alphabets bestehen (siehe Kasten) - ihre Länge ist auf 160 Zeichen beschränkt. Über die Anzeige seines Mobiltelefons oder über geeignete Software kann der mobile Teilnehmer den Text auslesen. Der GSM-Standard unterscheidet für den SMS-Dienst drei Varianten. Diese arbeiten unabhängig voneinander.

SMS-MO (Mobil Originated): das Versenden von Kurzmitteilungen. SMS-MT (Mobil Terminated): das Empfangen von Kurzmitteilungen. SMS-CB (Cell Broadcast): das Empfangen von Zellenrundfunk-Mitteilungen aller erreichbaren GSM-Endgeräte innerhalb einer geographisch begrenzten Region.

Der Dienst "SMS-MT" muß in allen GSM-Netzen unterstützt werden, deren Netzbetreiber das GSM-MoU (Memorandum of Understanding) unterzeichnet haben. "SMS-MO" und "SMS-CB" sind optionale Dienste. Jeder Netzbetreiber entscheidet darüber, ob und wann er diese Dienste anbietet. SMS-taugliche Mobiltelefone sind seit Anfang 1994, GSM-Modems seit Anfang 1996 auf dem Markt. Alle neuen Mobiltelefone unterstützen das Versenden von Kurzmitteilungen; Geräte älterer Bauart eignen sich dazu jedoch nur teilweise. Ob Ihr Mobiltelefon SMS-MO-tauglich ist, entnehmen Sie Ihrer Bedienungsanleitung. Kurzmitteilungen lassen sich entweder mit Hilfe eines Mobiltelefons oder eines GSM-Funkmodems oder über andere Dienste (T-Online, DFÜ, Internet, Telefon) absenden. Bei der Übertragung von Kurzmitteilungen handelt es sich um eine Kommunikationsart, die sich grundsätzlich von Telefonie unterscheidet. Zum Übertragen einer Kurzmitteilung wird keine dauerhafte Verbindung vom Sender zum Empfänger aufgebaut. Statt dessen werden einzelne Datenpakete über das GSM-Netz an den Empfänger übermittelt. Aus diesem Grund wird SMS pro übertragener Kurzmitteilung berechnet. Die derzeitigen Kosten belaufen sich beispielsweise bei Mannesmann Mobilfunk für die ersten hundert Nachrichten auf jeweils 23 Pfennige; für jede weitere Short Message innerhalb eines Abrechnungsmonats fallen dann nur noch 3,5 Pfennige an. Kann eine Kurzmitteilung aufgrund eines Fehlers nicht zugestellt werden, so wird sie im Short Message Service Center (SMSC) gespeichert. Es folgen dann weitere Zustellversuche so lange, bis das empfangende Mobiltelefon die zugestellte SMS quittiert. Die Speicherzeit, wie lange das SMSC versucht, eine Kurzmitteilung auszuliefern, wird vom Netzbetreiber bestimmt - bei D2 ist dies zum Beispiel auf 48 Stunden begrenzt.