Unverständnis für Ortswahl

Kritik an Netz-Konferenz in Ägypten

Das diesjährige Internet Governance Forum (IGF) findet gerade in Sharm-el-Sheik in Ägypten statt. Die Ortswahl für die Konferenz stößt mitunter auf Kritik: So zeigte sich Reporter ohne Grenzen offiziell "überrascht", berichtet die BBC.

Es sei erstaunlich, dass eine Regierung, die Internetnutzern offen feindlich begegne, den Auftrag bekomme, ein internationales Treffen zur Zukunft des Internets zu organisieren. Von der UNO veranstaltet, treffen beim IGF etwa 1400 Experten aufeinander und sollen Problemstellungen der Zukunft diskutieren.

Im Zentrum stehen dabei Sicherheit, Zugänglichkeit und das Wachstum sozialer Netzwerke. Dabei sind offizielle Regierungsmitglieder, Geschäftsleute und Internet-Experten eingeladen, um sich einzubringen. Internet-Erfinder Sir Tim Berners-Lee spricht ebenfalls auf der Konferenz. Das IGF entwickelte sich aus dem World Summit on the Information Society, einer Veranstaltung die 2005 in Tunesien abgehalten wurde. Obwohl die Organisation keine direkten Beschlüsse fassen kann, wird ihr eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Internets zugestanden.

Es gehe darum, wichtige Themen zu erkennen und auf die Agenda von Entscheidungsträgern zu bringen, so Markus Kummer von der IGF gegenüber der BBC. Es sei schwierig, den Einfluss des IGF nachzuweisen, es gäbe jedoch viele Hinweise auf Erfolge. Ein wichtiger Faktor sei es, dass Politiker, Forscher und Geschäftsleute auf Augenhöhe miteinander arbeiten könnten. Ein Kernthema der diesjährigen Konferenz soll die Abwägung zwischen freiem Zugang zu Information und dem Schutz von Urheberrechten sein. (pte/cvi)