Kaufberatung B2B-Projektoren

Kriterien für Business-Beamer Teil 2: B2B-Attribute aus Herstellersicht

Die Puddingprobe: Bildqualität, Kontrast und Farbhelligkeit

Barco-Vizepräsident Romeo Baertsoen nennt die Kategorien Business-Projektoren für Meeting-Räume und Auditorien mit 4.000 bis 10.000 Ansi-Lumen als Single- und 3-Chip-DLP-Lösungen, Venue- oder Event-Projektoren mit 8.000 bis oben genannten 40.000 Ansi-Lumen, technische Projektoren für Simulation, Virtual und Augmented Reality (V&AR) zum Beispiel sowie Beamer für Kinos und Post-Production. Für ihn zählen der Reihe nach die Bildqualität, Auflösung und Helligkeit bei Business-Geräten.

Was die Bildqualität angeht, empfiehlt er gemäß der Puddingprobe jedem Käufer sich selbst ein Bild davon zu machen. Die Helligkeit werde von vielen Herstellern übertrieben, um "eine nette Zahl auf das Datenblatt zu bekommen". Barco halte es mit dem ISO-Standard 21118, der klar stipuliere, welcher Lichtstrom erzielt wird. Hersteller von LCD-Projektoren werfen dem DLP-Lager aus Taiwan auch oft übertriebene Kontrastwerte vor.

Tatsächlich fällt auf, dass die diesbezüglichen Angaben aus Japan in der Regel sehr viel bescheidener sind. Nun sind DLP-Chips zwar etwas kontrastreicher als LCoS- oder LCD-Chips, aber um mit fotovideotec.de zu sprechen, werden die unter Laborbedingungen gemessenen Kontrast-Raten von 3.000:1 oder gar 100.000:1 in der Praxis nie erreicht. Wenn man Testbilder auf einer weiß gestrichenen Wand projiziert, kommen selbst Spitzen-Beamer nur auf Kontrastwerte von ungefähr 100:1, in absolut dunklen Räumen vielleicht auf bis zu 300:1.

Folglich ist der Kontrast, der Unterschied zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Punkt, in der Praxis tatsächlich relativ. Das heißt aber nicht, dass er völlig egal ist. Denn je höher der Kontrast, je besser werden Schattierungen und Farbunterschiede wahrgenommen. Wo möglich, empfiehlt sich daher, den Raum möglichst abzudunkeln und eine Leinwand mit gutem Abstrahlverhalten, Leuchtdichte- oder Gain-Faktor zur Hilfe zu nehmen.

Wie Epson-Vertriebschef Paul Schmidt betont, kommt es auch auf die Farbhelligkeit an, "weil manche Projektoren nur bei weißem Licht die angegebene Helligkeit erreichen, nicht aber bei farbigen Charts oder Präsentationen". Installationsprojektoren, wie sie von Epson unter anderem in Münchens U-Bahnhöfen eingesetzt werden, müssten auch im 24/7-Dauerbetrieb zuverlässig arbeiten und überdies sehr hell sein. Entscheidend sei in jedem Fall der konkrete Einsatzbereich. Ein mobiler Projektor für Klassenzimmer zum Beispiel müsse andere Anforderungen erfüllen als ein Gerät in Gaststätten, wo aufwändigere Filter oder Gehäuse eingesetzt werden, um die empfindliche Elektronik vor Staub, Rauch und Feuchtigkeit zu schützen.