Professionelle Datensicherung
Kostenlose Backup-Lösungen für Linux
Hochverfügbarkeit, redundante Massenspeicher und RAID-Systeme sind zweifelsohne eine feine Sache. Nun sind Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit zwar wichtige Faktoren – eine ordentliche Datensicherung gehört dennoch zu den Pflichtaufgaben. Denn so wie Backup und Archivierung zwei völlig verschiedene Dinge sind, ersetzt auch ein noch so hochverfügbares System keine Datensicherung.
Nur eine konsequente und gut durchdachte Backup-Strategie bietet ausreichenden Schutz vor dauerhaftem Datenverlust. Dieser Artikel stellt Backup-Lösungen unter Linux mit Bordmitteln oder fertigen Programmen vor.
Die Hausmittel rsync und tar
In fast jeder Linux-Installation befinden sich rsync und tar mit an Bord. Wie Sie damit Backups automatisieren und sogar verschlüsselt übertragen, finden Sie ausführlich im TecChannel-Workshop „Automatische Backups mit Linux“ beschrieben. Das Gespann rsync und tar lässt sich via Kommandozeile nutzen. Man kann die beiden Softwarepakete durchaus als Urgesteine der UNIX-Welt bezeichnen. Ihren Nutzen haben sie aber alles andere als verloren, denn im Gespann mit find, ssh und cat lässt sich eine mächtige Backup-Lösung selbst basteln. TecChannel möchte noch einmal den grundsätzlichen Aufruf und die wichtigsten Schalter der beiden Tools vorstellen:
rsync <Schalter> <Quelle> <Ziel>
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Schalter für rsync |
Funktion |
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-a |
Archive-Modus, äquivalent zu -rlptgoD |
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-r |
rekursiv, alle Unterverzeichnisse |
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-l |
kopiert symbolische Links als symbolische Links und nicht als Datei |
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-p |
bewahrt die Berechtigungen der Dateien |
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-t |
bewahrt die Zeitstempel der Dateien |
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-g |
bewahrt die Gruppenberechtigungen der Dateien |
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-o |
bewahrt den Besitzer der Datei (nur root) |
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-D |
bewahrt Geräte |
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-v |
mehr Ausgabetext auf dem Bildschirm |
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-q |
weniger Ausgabetext auf dem Bildschirm |
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-u |
nur Updates; überschreibt keine neueren Dateien |
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-W |
kopiert die gesamte Datei, nicht nur das Delta |
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-n |
Trockenlauf, zeigt nur an, was passieren würde |
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-e |
spezifiziert die remote shell (zum Beispiel ssh) |
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-z |
Dateien komprimieren |
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-4 |
vorzugsweise IPv4 benutzen |
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-6 |
vorzugsweise IPv6 benutzen |
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--delete |
Alle Dateien, die im Ziel, aber nicht in der Quelle vorhanden sind, werden gelöscht |
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--exclude=<Ausdruck> |
Ausschluss bestimmter Dateien |
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--exclude-from=<Datei> |
Ausschluss bestimmter Dateien, die in Listenform in <Datei> stehen |
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--include=<Ausdruck> |
diese Dateien einbeziehen |
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--include-from=<Datei> |
Dateien einbeziehen, die in Listenform in <Datei> stehen |
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--files-from=<Datei> |
Eine exakte Liste von Dateien aus <Datei> wird kopiert |
Einen Gesamtüberblick der zahlreichen rsync-Schalter finden Sie in der entsprechenden man-Page: man rsync
tar <Funktion> <Optionen> <Dateien>
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Schalter für tar |
Funktion |
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-c |
create erzeugt eine neues Archiv |
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-f |
Archive-Datei |
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-r |
append hängt Dateien an vorhandenes Archiv an |
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-t |
listet den Inhalt eines Archivs auf |
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-u |
update hängt nur Dateien an, die neuer sind als die Kopie im Archiv |
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-x |
extract packt Dateien aus dem Archiv aus |
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-j |
Archiv durch bzip2 filtern |
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-Z |
Archiv durch compress filtern |
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-z |
Archiv durch gzip filtern |
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--exclude=<Datei> |
Datei <Datei> ausschließen |
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-X, --exclude-from=<Datei> |
Inhalt aus <Datei> ausschließen |
Auch für tar existiert eine entsprechende man-Page: man tar