Kontakt auf vielen Ebenen

Glaubt man den Aussagen von Microsoft, so wurde das neue Windows 2000 extra dafür entwickelt, in allen Netzwerken "eine gute Figur zu machen". Doch die Anwender von weitverbreiteten Unix-Protokollen wie NFS (Network File System) konnten von dieser Verbindungsfreudigkeit bisher nichts spüren. Die "Windows Services for Unix" in der Version 2.0 sollen das nun ändern.

Von: Frank-Michael Schlede

Die Entwickler bei Microsoft sind in den letzten Jahren sicher immer davon ausgegangen, dass ein Netzwerk grundsätzlich nur aus Windows-Servern und den entsprechenden Clients zu bestehen hat. Deshalb sah man wohl bisher auch keinen Grund dafür, gängige Standardprotokolle wie NFS (Network File System) zu unterstützen.

Da aber gerade dieses Protokoll eine nahtlose Integration von Unix-Servern ermöglicht, versuchten viele so genannte Drittanbieter diese Lücke zu füllen. Schließlich werden solche Lösungen, die eine Interoperabilität sowohl mit Unix- als auch mit AS/400-Servern und sogar Mainframe-Rechnern unter OS/390 ermöglichen, in den meisten Netzwerken dringend benötigt. Kaum eine Firma baut ihre Lösungen auf der "grünen Wiese" auf und deshalb ist die Integration bestehender Systeme gleich welchen Typs sehr wichtig. So waren es dann Firmen wie FTP-Software, Netmanage, Hummingbird und Attachmate, die ihre Produkte jahrelang recht erfolgreich in diesem Nischenmarkt anboten.

Zu den am häufigsten eingesetzten Lösungen für die Integration von Unix- und Windows-Systemen gehört im Augenblick sicher der Einsatz der Samba-Software. Mit dieser Software bekommt ein Unix-Server die Möglichkeit, das von Microsoft entwickelte und unter Windows eingesetzte Protokoll SMB (Server Message Block) zu verwenden. Mit der Weiterentwicklung dieses Protokolls, das als CIFS (Common Internet File System) bezeichnet wird, stellt Microsoft nun auch ein Protokoll zur Verfügung, dass auf den unterschiedlichsten Plattformen arbeiten soll. Trotzdem ist diese Lösung nicht ideal, wenn es darum geht, beispielsweise Windows-2000-Server in eine bestehende Unix-Infrastruktur zu integrieren. Irgendwann ist diese Erkenntnis dann auch zu Microsoft durchgedrungen und so stand bereits im letzten Jahr für Windows NT in der Version 4 ein Softwarepaket zur Verfügung, das unter der Bezeichnung "Windows Services for Unix" vertrieben wurde.