Probleme lösen mit Fingerspitzengefühl

Konfliktmoderation für Führungskräfte

Zustimmung für Moderation einholen

Erwägen Sie als Führungskraft eine Konfliktmoderation, sollten Sie vorab das Problembewusstsein der Beteiligten klären. Zuweilen können Mitarbeiter verwundert reagieren, wenn man sie auf Konflikte anspricht. Also sollten Sie zunächst klären, ob den Beteiligten der Konflikt bewusst ist und ob ihr Leidensdruck so groß ist, dass sie bereit sind, Zeit und Energie in eine Lösung zu investieren. Holen Sie erst danach die Zustimmung zu einer Konfliktmoderation ein.

Lassen Sie sich hierfür zum Beispiel den Konfliktverlauf schildern und verzichten dabei auf eine Wertung. Fragen Sie nach den Auswirkungen und ob die Situation für die Beteiligten zufriedenstellend ist. Antworten die Konfliktparteien mit "nein", sind sie vermutlich bereit, einen neuen Weg zu gehen. An dieser Stelle können Sie eine Konfliktmoderation vorschlagen.

Stellen Sie es den Konfliktbeteiligten frei, sich den Moderator selbst zu suchen. Bieten Sie sich erst als Moderator an, wenn die Mitarbeiter dies wünschen. Erläutern Sie ihnen auch, warum Sie bereit sind, den Konflikt zu moderieren - zum Beispiel weil Sie möchten, dass beide wieder in einer entspannten Atmosphäre effektiver arbeiten.

Der mögliche Ablauf einer Konfliktmoderation

Sollten die Konfliktbeteiligten Sie als Moderator wählen, ist es angebracht, ihnen zunächst den Ablauf der Moderation zu schildern. Bitten Sie beide Konfliktparteien außerdem, sich vorab zu überlegen, welche Verhaltensweisen sie sich vom jeweils anderen wünschen, um besser arbeiten zu können. Eine Konfliktmoderation zwischen zwei Mitarbeitern besteht aus mehreren Schritten.

Das Ziel klären

Die Mitarbeiter kommen oft voller Emotionen zur Konfliktmoderation und zuweilen ist ihnen die Situation peinlich. Sagen Sie deshalb zu Beginn einige Worte zum Thema Konflikte. Zum Beispiel: Konflikte gibt es überall - nicht nur im Betrieb. Außerdem: Konflikte entstehen stets aufs Neue. Möglicherweise, weil Aufgaben anders gelöst werden müssen. Deshalb sind Konflikte oft Auslöser von Innovationen.

Erklären Sie den Konfliktparteien nochmals, dass es bei der Konfliktmoderation darum geht, den Konflikt zu lösen. Dies geschieht allerdings nicht in der Form, dass alle Emotionen und Erfahrungen in der Vergangenheit aufgearbeitet werden. Nein, die Arbeitsbeziehung soll neu ausgehandelt und so geregelt werden, dass beide Mitarbeiter gut damit leben und ihren Job besser machen können.