Kommunikationssteckdose wird Realität

Ende März stimmte der Bundesrat drei Rechtsverordnungen zu und machte damit den Weg frei für Rundfunk-, Medien- und Teledienste, die Stromleitungen als Übertragungsmedium nutzen. Service Provider haben bereits begonnen, entsprechende Netzwerkservices mithilfe der PowerlineCommunication-Technik anzubieten.

Von: Gerhard Kafka

Daten über Stromleitungen zu transportieren, galt lange Zeit wegen der Störfelder als technisch problematisch. Das ist heute anders. Energieversorgungs-Unternehmen preisen die Datenübertragung über "Powerlines" (Powerline Communication: PLC) als Alternative zu ISDN oder Kabel-TV-Netzen und stellen auf diesem Weg Telefondienste und den Zugang zum Internet bereit.

Gegenwärtig setzen die Service Provider zwei Verfahren für die Powerline-Kommunikation ein: Schmal- und Breitband-Modulationsverfahren. Die Schmalband-Variante hat zwar Vorteile bei Übertragungskanälen mit geringen Störungen, stellt aber nur eine Bandbreite von wenigen 100 kBit/s bereit. Die typischen Modulationsverfahren sind die Frequenzmodulation (Frequency Shift Keying: FSK) oder die Quadratur-Phasenmodulation (Quadrature Phase Shift Keying: QPSK). Die Amplitudenmodulation (Amplitude Shift Keying: ASK) spielt keine Rolle.

Breitband- oder Spreizbandverfahren (Spread Spectrum) zeichnen sich durch hohe Redundanz bei der Signalübertragung aus. Sie sind gegen Störungen unempfindlicher. Deshalb setzen PLC-Hersteller wie Ascom Powerline in ihren Produkten die von Wireless LANs her bekannte OFDM-Modulation (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) ein. Für die Powerline-Kommunikation im Rahmen der europäischen Cenelec-Norm lässt sie sich jedoch nicht verwenden, weil dafür ein zu großer Frequenzbereich erforderlich ist.