Kommt Windows XP mit AOL-Client?

AOL und Microsoft sollen sich in Verhandlungen über die Bündelung von Windows XP mit der Version 6.0 des AOL-Clients befinden. Wie der Branchendienst BetaNews berichtet, hat Microsoft bereits AOL-Entwickler nach Redmond eingeladen.

Weder Microsoft noch AOL nehmen zu dem Bericht von Betanews Stellung. Seit das ursprüngliche Abkommen zwischen AOL und Microsoft Anfang des Jahres ausgelaufen ist, gelten die Verhandlungen über ein neues Vertragswerk als extrem schwierig. AOL, so heißt es, wolle den Netscape-Browser statt den Internet Explorer als Basis für den proprietären AOL-Client verwenden. Nicht zuletzt ist Microsoft mit dem MSN-Internetzugang inzwischen ein scharfer Konkurrent von AOL. Es darf vermutet werden, dass der wirtschaftliche Erfolg der Zusammenarbeit solche Animositäten jetzt in den Hintergrund gedrängt hat.

Bisher lieferte Microsoft mit dem Internet Explorer die Basis des AOL-Clients und hat im Gegenzug ein AOL-Icon auf dem Windows Desktop abgelegt. Das Icon erlaubte via Link eine Anmeldung bei AOL. Die jetzt diskutierte Variante würde weiter gehen.

Anscheinend kommt bei der Windows-XP-Installation der AOL-Client in mehreren Sprachen mit. Als Gegenleistung könnte AOL den Windows Media Player in den Client integrieren. Bislang setzt AOL zum Abspielen von Multimediainhalten den RealPlayer von RealNetworks ein. Der Vertrag zwischen AOL und RealNetworks läuft Mitte Juli aus. AOL, so schöpft Betanews aus seiner reichlich sprudelnden Quelle, sei über RealNetworks verärgert, weil das Unternehmen sich geweigert habe, den RealPlayer für AOL abzuspecken.

Weiter will Betanews aus unternehmensnahen Kreisen erfahren haben, dass die Kooperation nur noch technischen Feinschliff braucht. So sei etwa strittig, wie viel Platz der AOL-Client auf der Windows-CD belegen darf. (uba)