Kodak gewinnt umstrittenen Java-Prozess

Nachdem ein US-Bundesgericht Ende vergangener Woche in einem umstrittenen Patentprozess zugunsten von Kodak entschieden hat, fordert die Fotofirma nun eine Milliarde US-Dollar Schadenersatz von Sun Microsystems.

In dem Verfahren ging es um drei Patente, die Kodak im Jahr 1997 von Wang Laboratories erworben hatte. Gegen diese soll Sun mit Java verstoßen haben. Die Patente (US-Patente Nr. 5.206.951, 5.421.012 sowie 5.226.121) beschreiben die Integration von Daten zwischen Objekt-Managern, zwischen Daten-Managern sowie die Integration verschiedener Programme, die unterschiedliche Arten von Daten manipulieren. Kodak hatte vor Gericht argumentiert, damit sei auch der Fall abgedeckt, dass eine Anwendung von einer anderen "Hilfe anfordere" - so wie bei der objektorientierten Programmiersprache Java.

Das Urteil ist einmal mehr Wasser auf die Mühlen von Gegnern von Software-Patenten. Kritiker hatten zuvor schon beklagt, keines der Wang-Patente hätte je erteilt werden dürfen, da sie eine der Grundlagen modernen Computings abdeckten - die Interaktion zwischen verschiedenen Applikationen.

Angesichts der im "Rochester Democrat and Chronicle" am Freitag publizierten Entscheidung schrieb Pamela Jones, Betreiberin des Technikrecht-Portals Groklaw: "Software-Patente werden die Industrie in den USA zerstören. Der Rest der Welt wird die US-Firmen abhängen, die mit der Patent-Fußfessel an ihrem Knöchel nicht laufen kann." Man soll seine Software bitteschön durch Copyright und Geschäftsgeheimnis schützen, so Jones weiter. Patente aber hielten den Fortschritt unweigerlich auf. (Thomas Cloer/doe)

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