Klein, universell und billig

NC adressiert Geschäftskunden

NC-Pionier Oracle verkündete anläßlich der CeBIT 97 eine Verstärkung seiner NC-Akvitäten. Das Tochterunternehmen Network-Computer Inc. (NCI) hat eine Tochtergesellschaft mit Sitz in Mailand gegründet, das die NCI-Produktlinie in Europa, dem Nahen Osten und Afrika direkt an Kunden vertreiben soll. Geschäftsführer Mauro Righetti ist angesichts der niedrigen PC-Marktdurchdringung in Europa davon überzeugt, NCs in großem Umfang plazieren zu können. NCI-Vertriebsberater Francesco Sbarsi erklärte in Hannover, daß Hunderte von NCs in Unternehmen zu Testzwecken laufen. Wo genau, wollte er jedoch nicht sagen. Als Zielgruppen hat NCI Geschäftskunden, Verbraucher und Bildungseinrichtungen im Visier. Doch das NC-Portfolio weist noch immer Lücken auf, die in den nächsten Monaten gefüllt werden sollen. So wird Larry Ellison auf der europäischen Oracle-User-Konferenz in Wien die NC-Server- und Client-Software sowie eine NC-Smart-Card für den geschützten Zugriff aufs Netz vorstellen. Gezeigt wird dort auch ein NC-Prototyp für die Intel-Plattform.

Als Gegenstück zum Network-Computer erdachten Intel, Microsoft, Compaq, Dell und Hewlett-Packard den "NetPC". Die Version 0.9 der "NetPC System Design Guidelines" wurde bereits veröffentlicht. Dieses Konzept sieht eine neue Art von PCs vor, der mit Remote-Managementfunktionen ausgestattet ist, so daß sich Konfigurationen, wie das Installieren von Anwendungs- oder Betriebssystemsoftware von einer zentralen Stelle aus, bewerkstelligen lassen. Außerdem soll das Chassis dieser Rechner versiegelt sein, so daß der Anwender keine Chance hat, Modifikationen am System durchzuführen. Das Wartungspersonal muß auch nachts bei ausgeschaltetem NC in der Lage sein, Änderungen am NetPC durchzuführen. Dies wird durch eine Remote-Wakeup-Funktion realisiert. Der Rechner schaltet sich ein, sobald er Daten vom Netzwerk empfängt. Der NetPC erkennt seine Erweiterungskarten selbständig und gibt auf Anfrage Auskunft über seine Hardwareausstattung. So hält jedes Gerät eine Inventarliste vor, die in ein zentrales Asset Management einfließen. ISA-Slots, bei denen diese Funktion nicht verfügbar ist, kommen in der Architekturbeschreibung nicht vor.

Auf dem System läuft Windows 95 oder Windows NT. Eine Migration zu Windows NT 5.0 und eine zum "Web Based Enterprise Management" (WBEM) sind bereits geplant. Bestehende Anwendungen, die für diese Betriebssysteme geschrieben wurden, können also weiterverwendet werden. Im Gegensatz dazu verlangt das konkurrierende NC-Konzept, daß alle Anwendungen Java-fähig sind.