Klage gegen gekaufte Links in Suchmaschinen

Der Umstand, dass immer mehr Suchmaschinen die Möglichkeit bieten, gegen Bezahlung einen guten Platz auf der Webseite zu bekommen, hat nun in den USA zu einer Klage geführt.

Gibt der Benutzer einen Suchbegriff in die Suchmaschinen ein, so bekommt er unter Umständen zusätzlich zu den nach Relevanz sortierten Suchergebnissen noch eine Auswahl von "sponsored sites". Kritiker dieses Systems sehen in der zunehmenden Verbreitung von solchen gekauften Listenplätzen die Gefahr, dass Suchmaschinen immer weniger wirklich objektive Suchergebnisse liefern.

Dabei besteht die Gefahr, dass Unternehmen, die nicht für gute Plätze im Internet zahlen, ins Hintertreffen geraten. Dies befürchtet laut einem Bericht der PC Welt zumindest Mark Nutritionals, ein Produzent von Diät-Pillen, und überzieht nun Altavista, Overture, Findwhat, und Kanoodle mit einer Klage in Höhe von 440 Millionen US-Dollar.

Der Vorwurf, den der Pillenhändler vor einem Bundesgericht in Texas vorbrachte lautet, dass Internet-Nutzer, die nach Produkten aus seiner Angebotspalette suchen, die Webseiten der Konkurrenz geliefert bekommen. Diese sollen nach Meinung des Händlers für die guten Platzierungen gezahlt haben.

Dieser Prozess ist der erste seiner Art. Er geht der Frage nach, ob es legitim ist, dass einige Suchmaschinen ihre Ergebnisse nicht nach Relevanz, sondern nach der Höhe des gezahlten Betrages anzeigen.

Danny Sullivan, Redakteur von SearchEngineWatch.com: "Suchdienste sollten ganz genau unterscheiden zwischen gekauften Ergebnissen und solchen, die auf tatsächlicher Relevanz beruhen". SearchEngineWatch.com befasst sich mit der Technik von Suchmaschinen. Einige Versuchsreihen mit bestimmten Suchbegriffen bei MSN und AOL hätten Hinweise darauf geliefert, dass die Ergebnisse beeinflusst wurden. Der Vorwurf wurde von Sprechern der beiden Unternehmen zurückgewiesen.

So suchten die Tester zum Beispiel nach "new cars" im Internet bei AOL und bei MSN. Sechs der ersten zehn MSN-Ergebnisse führten demnach zu Microsoft-Websites beziehungsweise zu gesponserten Seiten. Ein ähnliches Ergebnis fanden die Tester bei der AOL-Suche, auch dort seien AOL-nahe Seiten bevorzugt angezeigt worden. (uba)