Kein InfiniBand in Windows-.Net-Server

Microsoft wird die nächste Version von Windows-.Net-Server nicht wie ursprünglich geplant mit Management-Features für InfiniBand ausstatten. Statt dessen setzt Microsoft auf Gigabit-Ethernet und Fibre Channel für Blade-Server-Clustering und die Verbindung zu Speichermedien. Die Entscheidung fiel, so Microsoft, zu Gunsten bestehender Infrastrukturen um den Anwendern zusätzliche Investitionen zu ersparen.

Anstatt die zweitwichtigste Technologie bei High-Speed-I/O-Verbindungen zu unterstützen, kehrte die Branche InfiniBand in den letzten zwei Monaten mehr und mehr den Rücken zu. Dies ist unter anderem auf Intels Rückzug bei der Entwicklung passender Controller-Chips zurückzuführen. Dell arbeitete mit Microsoft und einigen Start-up InfiniBand-Herstellern daran, die High-Speed-I/O-Verbindung als Backbone für eine neue Generation von Servern einzusetzen. Dell steht anders als Intel nach wie vor zu InfiniBand, und sieht Infiniband als die führende Technologie für Verbindungen mit großer Bandbreite und geringer Latency.

Das Marktforschungsinstitut IDC sieht das etwas anders: "Bisher wurden ca. 300 Millionen US-Dollar in Duzende neuer Firmen investiert, die auf InfiniBand setzen. Die Abkehr Microsofts könnte diesen entstehenden Markt empfindlich treffen". Aus den Reihen der Enterprise Storage Group ist zu hören, dass Microsoft nun mal die Nummer 1 bei Server-Plattformen sei und der Rückzug den ganzen Server-Markt spalten wird.

Dass die Meinungen hier weit auseinander gehen zeigt auch, dass Beobachter nicht erwarten, dass Microsofts geänderte Pläne eine generelle Abkehr von dieser Technologie einläuten. Denn sowohl Microsoft als auch Intel sagten, sie wollen InfiniBand über Drittanbieter in ihre Produkte integrieren. Der Anwender muss die Unterstützung für InfiniBand dann über andere Anbieter zusätzlich einkaufen.

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