Laut Studie kein signifikanter Zusammenhang

Kein Augenkrebs durch Handynutzung

Eine Studie eines Wissenschaftlerteams aus Halle und Duisburg-Essen konnte keinen Zusammenhang zwischen Mobilfunk und der Bildung von Augenkrebs aufzeigen.

Die Wissenschaftler der Universität Halle-Wittenberg und der Universität Duisburg-Essen haben in einer Studie keine Hinweise für einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Handys und der Entstehung von Augenkrebs gefunden. In die bisher weltweit größte Studie zu dieser Fragestellung waren etwa 460 Patienten und ungefähr 1150 Kontrollteilnehmer nach ihrer Handynutzung befragt worden.

"Wir konnten statistisch keinen Zusammenhang zwischen Augenkrebs und der Handynutzung von bis zu zehn Jahren feststellen", sagt Professor Andreas Stang von der Uni Halle. Professor Karl-Heinz Jöckel (Uni Dusburg): "Damit konnten wir das auffällige Ergebnis einer früheren, deutlich kleineren Studie nicht bestätigen".

Das Aderhautmelanom ist der häufigste primäre bösartige Tumor des Auges. In Europa kommt auf 100.000 Einwohner pro Jahr ein Neuerkrankungsfall dieses Augenkrebses. Das Aderhautmelanom entwickelt sich in der Aderhaut des Auges. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter und erreicht zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr ein Maximum.

Das Forscherteam aus Halle und Essen hatte 459 Augenkrebs-Patienten der Universität Duisburg-Essen befragt. Die dortige Augenklinik ist ein Referenzzentrum für diese Erkrankung. Außerdem wurden etwa 1150 Personen in die Kontrollgruppe aufgenommen, darunter etwa 830 aus der "normalen" Bevölkerung, etwa 180 Geschwister der Krebspatienten und 130 Patienten mit anderen Augenerkrankungen.

Die Forscher befragten alle Studienteilnehmer nach ihren Handynutzungsgewohnheiten. Vier Punkte standen dabei im Mittelpunkt: ob und wie Handys genutzt werden, seit wann, wie oft telefoniert wird und die gesamte Nutzungsdauer. Zwischen 20 und 24 Prozent der Befragten nutzten kein Handy, 44 bis 47 sporadisch und 30 bis 36 Prozent regelmäßig. Dabei unterschieden sich über alle Fragen hinweg die Ergebnisse im Vergleich zwischen Patienten- und Kontrollgruppe statistisch nicht signifikant. Statistisch gesehen waren 70 Prozent der Augenkrebs-Patienten älter als 55 Jahre. (dsc)