Karten neu gemischt

Nachdem die Fronten hinsichtlich des Einsatzes auf der ATM-Ebene geklärt sind, geht es im zweiten Teil unseres Tests um das Verhalten der Workgroup-Switches bei der LAN-Emulation.

Werden ATM-Switches auf Workgroup-Level eingesetzt, so passiert dies selten auf der "echten" ATM-Ebene. Vielmehr wird in dieser Um- gebung meist die LAN-Emulation (LANE) verwendet. Der Grund: Die meisten LANs nutzen verbindungslose Protokolle wie Token-Passing bei Token-Ring-Netzen oder CDMA/CD bei Ethernet. Da ATM aber verbindungsorientiert arbeitet, sind eine Reihe von Anpassungen erforderlich. Diese Aufgabe übernimmt die LANE, und zwar so, daß an den Endgeräten und der darauf installierten Software einschließlich der Treiber keine Modifikationen erforderlich sind. Die wichtigste Aufgabe der LANE ist dabei die Übersetzung der MAC-Adressen auf die ATM-Adressen. Außerdem muß die LANE Dienste wie Broadcast oder Multicast bereitstellen, die ATM nicht originär anbietet, die in verbindungslosen LANs aber zum Standardumfang gehören. Die LANE-Software, die diese Dienste nachbildet, läuft auf den Switches, kann aber prinzipiell auf beliebigen ATM-Systemen realisiert werden. Die Performanz dieser Geräte ergibt sich somit aus der Leistungsfähigkeit der Hardware und der Qualität der Software-Implementierung.

Für die Tests auf der LANE-Ebene haben wir, abweichend von denen auf der ATM-Ebene, den ATM-Analyzer der Firma Radcom eingesetzt. Das Gerät kann sowohl die Signalisierung als auch die LANE simulieren. Je nach Konfiguration agiert es als virtuelles Endgerät und / oder als Switch, als LAN Emulation Client (LEC) oder als LAN Emulation Server (LES). Es eignet sich für die Durchführung von Streß- und Last-tests. Der Analyzer wurde so eingestellt, daß er 32 LAN Emulation Clients (LECs) simu- lierte. Die LANE-Dienste wurden in allen Tests von dem Switch zur Verfügung gestellt, an den der Analyzer jeweils angeschlossen war. Ziel der Tests ist es, die Implementierung der LAN-Emulations-Dienste auf ihre Stabilität und Performanz zu testen. Der Testzeitraum betrug für jede Messung 90 Sekunden.