Gefahr der Isolation
Karriereknick im Home Office
Beschränkte Kommunikation
Im Home Office machen die Befragten offensichtlich gemischte Erfahrungen - das Licht ist nicht ohne Schatten zu haben. So findet zwar eine satte Mehrheit von 80 Prozent, dass sich durch die Arbeit von zu Hause Familie und Beruf besser vereinbaren lassen. Ebenfalls eine Mehrheit von 55 Prozent sagt aber auch, dass sich Beruf und Freizeit dadurch zu stark vermischen.
56 Prozent sind der Ansicht, dass das Home Office die Berufstätigen zufriedener macht. Demgegenüber meinen 47 Prozent, dass die Arbeit zu Hause zur Isolation führt. Ein Viertel der Befragten sieht darin sogar einen Hemmschuh für die Karriere.
Auch aus Sicht der Personalmanager ist das Home Office ein zweischneidiges Schwert. Hauptkritikpunkt ist für 60 Prozent, dass die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern behindert werde. Gleichwohl überwiegt aus Firmensicht stärker als bei den Berufstätigen die positive Wahrnehmung.
Auch die Mitarbeiter müssen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass neue Arbeitsmodelle sich durchsetzen und bewähren. Der Bitkom empfiehlt folgendes Vorgehen.- Sich selbst managen:
Flexible Arbeitsmodelle verlangen ein hohes Maß an Selbstorganisation. Effizientes Arbeiten und Verlässlichkeit sind unabdingbar. - Sich selber schützen:
Flexible Arbeit darf nicht heißen, dauernd erreichbar zu sein. Gerade engagierte Mitarbeiter setzen Grenzen und halten diese ein. - Sichtbar bleiben:
Wer seltener im Büro ist, muss darauf achten, dass seine Leistungen und seine soziale Rolle als Teammitglied wahrgenommen werden. - Digitale Kommunikation nutzen:
Soziale Medien leisten einen wichtigen Beitrag, um mit anderen zu kommunizieren und Arbeitsergebnisse darzustellen.
79 beziehungsweise 62 Prozent der Führungskräfte sagen, dass das Home Office die Arbeit flexibler und die Mitarbeiter zufriedener mache. 59 Prozent sehen darin einen Pluspunkt für die Mitarbeiterbindung. Nur 27 Prozent der Firmen indes fördern die Arbeit zu Hause nach eigenen Angaben aktiv. "Moderne Arbeitskonzepte sollten darauf abzielen, die Kommunikation der Mitarbeiter zu fördern", sagt dazu BITKOM-Präsident Kempf.