Untersuchung zeigt Ursachen und Kosten defekter Massenspeicher

Kaputte Festplatten und die Kosten verlorener Daten

Ein Festplatten-Ausfall ist zudem meist ein Daten-GAU. Vor allem der Endnutzer sorgt sich kaum um Backups. Eine aktuelle Studie beschäftigt sich mit den Ursachen und Kosten eines Festplatten-Crashes.

Amerikanische Wissenschaftler haben die Gründe für der Verlust von auf Festplatten gespeicherten Daten untersucht. Die Studie wurde von den Professoren David M. Smith und Michael L. Williams an der privaten Pepperdine University in Kalifornien im Auftrag des Datenrettungsunternehmens DeepSpar durchgeführt. Demnach sind 38 Prozent der Fälle von Datenverlusten auf ein Versagen des Laufwerks zurück zu führen, weitere 30 Prozent auf Lesefehler auf dem Datenträger. Von Software verursachte Datenverluste, einschließlich Systemprogramme und Malware, sind lediglich in 13 Prozent der Fälle zu verzeichnen, Bedienfehler der Benutzer machen 12 Prozent aus.

Fehlerquellen: Die Grafik zeigt, welche Fehler bei Festplatten wie oft auftreten. (Quelle:DeepSpar)
Fehlerquellen: Die Grafik zeigt, welche Fehler bei Festplatten wie oft auftreten. (Quelle:DeepSpar)

Ein Diebstahl der Festplatte oder des Rechners, auch ein zunehmendes Problem, ist in der Studie nicht als Ursache berücksichtigt worden. Der Wert der verlorenen Daten kann im Einzelfall in die Millionen gehen, die Studie geht jedoch nicht von einem Totalverlust, sondern von erfolgreicher Wiederherstellung aus. Daher sind die Kosten noch überschaubar.

Die Kosten der Datenwiederherstellung, soweit überhaupt möglich, setzen sich aus dem Preis für ein professionellen Datenrettungsunternehmen sowie aus Arbeitszeitaufwand und Produktivitätsverlusten bei der betroffenen Firma zusammen. Der durchschnittliche Preis für eine professionelle Datenrettung, es wurden Angebote von acht Anbietern eingeholt, beträgt 1500 US-Dollar (etwa 1000 Euro). Die aufzuwendende Arbeitszeit und die Produktivitätseinbußen summieren sich im Durchschnitt auf 2300 Dollar (etwa 1500 Euro).

Muss hingegen kein externer Datenretter beauftragt werden, reduzieren sich die Kosten drastisch. Wenn etwa nach einem Bedienfehler oder Malware-Befall die Daten intern wieder hergestellt werden können, steht der betroffene PC meist schneller wieder zur Verfügung. Die Studie ermittelt für diese Fälle durchschnittliche Kosten von 825 Dollar (550 Euro).

Angesichts des hohen Anteils von Hardware-Fehlern (68 Prozent) an den Ursachen für Datenverluste empfiehlt die Studie keine eigenen, in der Regel unprofessionellen Versuche zur Datenrettung zu unternehmen. Diese verschlimmern in der Regel nur die Situation und reduzieren die Wahrscheinlichkeit, dass die Daten wieder hergestellt werden können. (PC-Welt/mja)