Kampf um das richtige Konzept

Routerbasierte Netze stoßen an ihre Grenzen, nicht zuletzt wegen des dramatischen Wachstums von Intra- und Extranets, die IP als Transportprotokoll verwenden. IP-Switching soll dem Netzwerkspezialisten das Leben leichter machen. Allerdings haben sich zwei Lager gebildet: eines unter Führung von Ipsilon, das andere mit Cisco Systems an der Spitze.

Von: Bernd Reder

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Netze, die TCP/IP als Transportprotokoll nutzen, sprunghaft angestiegen. Nach Angaben der US-Firma Fore Systems werden im kommenden Jahr 60 Prozent aller Desktop-Rechner über IP miteinander verbunden sein. Dieser Trend wird dadurch beschleunigt, daß immer mehr Anwender das Internet beziehungsweise Intranets nutzen. Seit 1989 hat sich die Zahl der Host-Rechner im Internet etwa alle 56 Wochen verdoppelt; etwa zweimal so schnell steigt seit etwa drei Jahren die Zahl der Web-Server (Quelle: Ipsilon Networks). Damit verbunden ist ein dramatisches Anwachsen des Datenverkehrs im Internet.

Die Netzwerkverantwortlichen versuchen, diesem Phänomen zu begegnen, indem sie immer schnellere IP-Internetworking-Systeme einsetzen und die Netze in kleinere Segmente unterteilen. In einigen Umgebungen, speziell großen öffentlichen oder Firmen-Backbone-Netzen, hat das Verkehrsaufkommen nach Meinung von einigen Experten jedoch ein solches Maß erreicht, daß konventionelle Router damit nur noch schwer fertig werden. Die Probleme sind in der grundlegenden Struktur von Routern begründet.

Kommen Router in (zu) großen IP-Netzen zum Einsatz, kann das folgende Nachteile mit sich bringen:

einige Anwender erhalten keinen Zugang zum Netz mehr, da die Ressourcen erschöpft sind; alle Anwender müssen Leistungseinbußen hinnehmen, da Pakete verlorengehen und erneut zu übertragen sind; unkalkulierbare Latenzzeiten und niedrige Durchsatzraten beschränken die Erweiterbarkeit des Netzes und führen dazu, daß sich neue Dienste, etwa Multimedia-Services mit hohem Bandbreitenbedarf, nicht einsetzen lassen; große Unternehmen und IP-Service-Provider müssen das Backbone-Netz mit enormem technischen und finanziellen Aufwand ausbauen.