Digitale Technologien bringen gesellschaftlichen Wandel

Junge User hängen täglich drei Stunden im Netz

Mit dem Vormarsch digitaler Technologien hat sich auch die Gesellschaft verändert. Sie sind für einen radikalen Wandel verantwortlich und haben Lebensstil, Alltag, Gewohnheiten und Nutzerverhalten besonders bei jungen Erwachsenen innerhalb nur weniger Jahre grundlegend beeinflusst.

Wie die Marktforscher bei Edison Research aufzeigen, fand in der vergangenen Dekade von 2000 bis 2010 eine Transformation statt. Sie ist auf die neuen Medien, Kanäle und Plattformen zurückzuführen - insbesondere auf Web und Mobilfunk.

In nur zehn Jahren hat sich etwa die im Internet verbrachte Zeit der Medienkonsumenten beinahe verdreifacht. Mittlerweile widmen die heute zwölf bis 24-jährigen US-Nutzer dem Web zwei Stunden und 54 Minuten pro Tag. Früher haben die User davon fast 700 Stunden jährlich mit anderen Aktivitäten - offline - zugebracht. So beschäftigten sie sich im Jahr 2000 mit 59 Minuten täglich noch deutlich weniger online.

Ähnlich stark hat die Verbreitung und Nutzung des Mobilfunks zugelegt. Unter den jungen Verbrauchern besitzen heute 81 Prozent ein Handy. Vor dem letzten Jahrzehnt waren es erst 29 Prozent. Der Smartphone-Boom trägt nicht nur zu einem weiteren Anstieg der Webnutzung auf mobilem Wege bei. Die zunehmende Bedeutung der Multifunktionsgeräte wirkt sich auch auf andere Mediengattungen, Technologien und Märkte aus. So spielt etwa jeder zweite Anwender Games auf dem Mobiltelefon, 45 Prozent besuchen darauf Social Networks und 40 Prozent hören auf den Geräten gespeicherte Musik.

Um neue Musik zu entdecken, wendet sich mit 51 Prozent der zwölf- bis 24-Jährigen dennoch die knappe Mehrheit der Konsumenten weiterhin an das Medium Radio - gefolgt von Quellen wie Freunde, YouTube oder Social Networks. Bei sechs Prozent der User hat sich die Nutzung aber bereits von terrestrischen Stationen auf Online-Streams verlagert. Durch die digitalen Technologien haben sich die User-Gewohnheiten laut Edison auch bei den heute 22- bis 34-Jährigen, also bei den vor zehn Jahren zwölf- bis 24-Jährigen, deutlich verändert. Fernsehen und Internet gewannen an Bedeutung, während das Radio verlor. (pte/hal)