"Jugend forscht"-Sieger: Mobilfunk mit 448 KBit/s

Mit seiner Entwicklung zur schnelleren Datenübertragung via Mobilfunk hat ein Schüler aus Niedersachsen den 35. "Jugend forscht"-Wettbewerb gewonnen. Der 18-jährige Sascha Sebastian Haenel aus Hildesheim bekam für seine Erfindung den ersten Preis in der Sparte Technik und den Sonderpreis des Bundespräsidenten.

Sascha Sebastian Haenel entwickelte den weltweit ersten Tri-Band Datenfunkcontroller für das Mobiltelefon-Netz und machte diesen auch für den DECT-Standard nutzbar. Drahtlose Datenübertragung bewältigt der Controller somit entweder über DECT-Geräte oder über das GSM-Netz. Eine ausgeklügelte Software sorge dabei für Übertragungsraten, die weit oberhalb des aktuellen Standards liegen.

Das CDSL (Consumer Digital Subscriber Line) genannte Verfahren soll einen mobilen Hochgeschwindigkeitsinternetzugang mit 448 KBit pro Sekunde erlauben. Außerdem schrieb der Gymnasiast ein Programm, das eine GPS-genaue Positionsbestimmung mit dem Handy möglich macht. Haenels mobiler Controller erlaubt damit die Steuerung von Anlagen über das Mobilfunknetz, beschleunigt die Datenübertagung und macht eine Positionsbestimmung möglich. Das Projekt könne in Kürze marktreif sein, sagte ein Sprecher des Wettbewerbs. Der 18-Jährige war schon 1999 Bundessieger bei "Jugend forscht". Damals forschte er ebenfalls im Bereich GSM und entwickelte eine mobile Station zur Steuerung von Anlagen über das Mobilfunknetz, die sich durch besonders wenig Übertragungsfehler auszeichnete.

Positiv sei, dass 35 Prozent der Jungforscher Mädchen waren, sagte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) bei der Verleihung der Preise im Gesamtwert von 200.000 Mark. Die 20-jährige Thessa Rudolf aus Bremen entwickelte im Bereich Arbeitswelt ein Ultraschallsystem, das blinde Menschen vor Hindernissen in Kopfhöhe warnt. Mit einer Maschine, die mit erwärmter Luft Energie gewinnt, wurde der 20 Jahre alte Joachim Renz aus Sigmaringen (Baden-Württemberg) Bundessieger im Fachgebiet Physik. Aus Leipzig kommen die Bundessieger Chemie Michael Müller (17), Anita Zeidler (20) und Felix Schmäschke (18), die die Struktur von Eiweißen erforschten. (uba)