Qualität leidet unter Google und Online-Recherche

Journalisten kupfern immer mehr voneinander ab

Google hat auch bei Journalisten eine Vormachtstellung

Das Telefon wurde besonders bei Online-Journalisten mit einem Anteil von 40,6 Prozent als wichtigstes Recherche-Mittel bereits abgelöst. Der Studie zufolge recherchieren die Onliner ihre Informationen zu 47 Prozent rein computergestützt - beispielsweise über E-Mails, Hersteller-Websites, Wikipedia oder Suchmaschinen.

Gerade bei der Ermittlung von Zusatzquellen sollen die Suchmaschinen im Internet zum Einsatz kommen, wie die LfM-Studie angibt. Und hier dominiert auch bei den Medienschaffenden eindeutig Google den Markt. Wer bei Google beispielsweise zu einem aktuellen journalistischen Thema als Experte unter den ersten zehn Treffern gelistet wird, hat größte Chancen, wiederum von Journalisten interviewt zu werden. Die Suchmaschine kanalisiert also auch bei den professionellen Kommunikatoren die Aufmerksamkeit. Unter den von Journalisten in der Studie angegebenen zehn primären Internet-Angeboten, die zur Recherche verwendet werden, befindet sich laut der LfM-Studie auch keine einzige Primärquelle.

Die in der Studie befragten Redakteure sehen die Dominanz des privaten Suchmaschinenanbieters Google überwiegend pragmatisch: Sie sind sich möglicher Probleme bewusst, greifen aber weiterhin auf die marktführenden Angebote zurück, statt alternativ in Eigeninitiative unabhängige Quellen zu recherchieren. Dafür werden hauptsächlich strukturelle Gründe wie personelle Engpässe und Zeitmangel im Redaktionsalltag verantwortlich gemacht.