Jetzt offiziell: NVIDIAs nForce2 ist da

Der bereits auf der Computex im Juni gezeigte neue Chipsatz für AMD-CPUs von Nvidia wird ab sofort ausgeliefert. In verschiedenen Versionen unterstützt der nForce2 unter anderem DDR400, AGP 8x, USB 2.0 und Firewire.

Bisher wurde der Chipsatz auch unter seinem Codenamen "Crush 18" gehandelt. Da der erste nForce in immer neuen Varianten erschien, zuletzt sogar ohne Grafik, bietet Nvidia jetzt zum Start des nForce2 gleich alle Versionen an.

Die am üppigsten ausgestattete Northbridge ist der "Integrated Graphics Processor" (IGP). Er enthält jetzt den Grafikkern des GeForce 4MX sowie den Memory Controller für zwei DDR-Kanäle. Dieser kann jetzt mit DDR-SDRAMs bis zu effektiv 400 MHz umgehen - wenn die entsprechenden Module denn einmal auf den Markt kommen sollten. Aus Nvidias Datenblättern geht auch hervor, dass DDR400-Module wohl 2,6 oder 2,65 Volt benötigen werden. Mehr Spannung hat auch vielen Hobby-Übertaktern schon zu höherem Speichertakt verholfen.

Daneben kann der IGP weiterhin MPEG-2-Videos per Hardware dekodieren, was die CPU bei DVD-Wiedergabe spürbar entlastet. Die interne Grafik wird bei eingesteckter AGP-Karte, die bis zu achtfacher Übertragungsrate arbeiten darf, abgeschaltet.

Ohne interne Grafik kommt der "System Platform Processor" (SPP) daher, die zweite Ausführung von Nvidias neuer Northbridge. Ansonsten verfügt sie über die gleichen Features wie der IGP.

Für die Southbridge stehen der "Media Control Processor" (MCP) oder der MCP-T, wie "Turbo" zur Verfügung. Erster stellt die Basics wie zwei ATA/133-Controller und sechs USB-2.0-Ports zur Verfügung. Daneben sind noch ein Fast-Ethernet-Port mit Nvidias eigenem MAC und AC97-Sound mit sechs Kanälen geboten.

Mit einem zusätzlichen MAC von 3Com kombiniert kann der MCP-T zwei Fast- Ethernet-Ports bereitstellen. Damit lässt sich eine echte Firewall-Lösung in einem PC realisieren, oder ein Port für den DSL-Anschluss der andere für das LAN nutzen. Auch der integrierte Firewire-Port ist nur beim MCP-T zu finden.

Ausserdem verfügt der MPC-T über Nvidias neue "Audio Processing Unit" (APU). Sie kann Dolby-Digital-Singale in Echtzeit kodieren. Dieses Feature wird von zukünftigen Spielen wie Unreal Tournament 2003 unterstützt werden. Der MCP-T kann ausserdem über einen Digitalausgang Daten mit der etwas unüblichen Auflösung von 20 Bit ausgeben, im Studio-Bereich sind heute 24 Bit gebräuchlich.

Mit den insgesamt vier Chips der nForce2-Palette können die taiwanischen Board-Bastler jetzt fröhlich Kombinationen erstellen, die alle Preispunkte abdecken. Asus, Abit, Epox, MSI, Chaintech und Leadtek haben sich schon zum nForce2 bekannt.

In Deutschland dürfte der neue Chipsatz wie schon beim ersten nForce zuerst in den PCs der Lebensmittel-Discounter zu finden sein. Laut Nvidia wollen Plus und Lidl entsprechende Systeme anbieten, weitere PCs sollen von 4MBO, Actebis, Vobis und Waibel kommen.

Wie schnell der nForce, und vor allem die integrierte Grafik, im Vergleich mit anderen Lösungen ist, wird tecCHANNEL demnächst überprüfen. (nie)