JEDEC-Konferenz: DDR-400 weiter ungewiss

Seit Montag (Ortszeit) hält das Standardisierungs-Gremium JEDEC in Santa Clara seine erste öffentliche Konferenz ab. US-Berichten zufolge zeichnet sich auf der "JEDEX" getauften Veranstaltung weiter ab, dass der von Chipsatz-Herstellern schon gepushte Standard für DDR-Speicher mit 400 MHz sich wohl nicht durchsetzen kann.

So zitiert "Semiconductor Business News" den Transmeta-Mitarbeiter und JEDEX-Redner Bill Gervasi zum Thema DDR-400: "Ich sehe das nicht als Massenprodukt". Dem Bericht zufolge ist die JEDEC noch unentschlossen, ob überhaupt Spezifikationen für DDR-SDRAM mit effektiv 400 MHz Takt verabschiedet werden sollen.

Gervasis Äußerungen decken sich mit dem Trend, der sich bereits auf der Platform Conference im Januar abzeichnete. Wie unserem Report zu entnehmen ist, waren schon damals DRAM-Größen wie Micron und Infineon unsicher, ob man sich überhaupt noch für DDR-400 engagieren sollte. Inzwischen wird auch öffentlich darüber diskutiert, gleich zu DDR-II zu wechseln.

Die Chipsatz-Hersteller jedoch brauchen DDR-400 vor allem aus Marketing-Gründen. Was bei Intel mit immer höheren Taktfrequenzen funktioniert, sollte auch in Taiwan machbar sein. Nicht umsonst haben sowohl SiS als auch VIA ihre DDR-400-Chipsätze schon angekündigt (siehe tecHistory rechts).

Was jedoch aus diesen Produkten werden soll, ist durch Gervasis Aussagen weiterhin unklar. Samsung liefert bereits DDR-400-Module als Muster und wird die Nachrichten von der JEDEX mit Unbehagen hören. Ohne klare Spezifikation von der JEDEC bleibt das, was heute schon als "DDR-400" angekündigt wird, ein Spezial-Speicher mit vorprogrammierten Kompatibilitätsproblemen. Diese werden mit zunehmendem Speichertakt eher schlimmer als besser, wie schon unser Test der ersten DDR-333-Mainboards zeigt. (nie)