Großes Sicherheitsrisiko auch bei .cn- und .info-Seiten

Jede fünfte .hk-Domain Malware-verseucht

Das Gefahrenpotenzial, dem Nutzer beim Surfen im Internet ausgesetzt sind, ist abhängig von der jeweiligen Domainendung einer besuchten Seite. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Antivirenherstellers McAfee.

Als gefährlichste Domains weist der "Mapping the Mal Web"-Report dabei Seiten mit der für Hong Kong stehenden Endung .hk aus. Rund 19,2 Prozent aller Webseiten mit diesem Anhängsel würden eine Sicherheitsbedrohung für Nutzer darstellen, heißt es in dem Bericht. Als weitere gefährliche Web-Destinationen werden mit 11,8 Prozent China (.cn) und mit 11,7 Prozent .info genannt.

"Die Gefahren im Internet lassen sich nur sehr schwer einsortieren", erklärt Toralv Dirro, Sicherheitsexperte bei McAfee Deutschland, im Gespräch mit pressetext. Das besonders hohe Sicherheitsrisiko bei .hk-Domains sei relativ einfach zu erklären. "Hong Kong hat - genauso wie andere kleine Inselstaaten - unverhältnismäßig viele vergebene Domains. Das liegt daran, dass die dort zuständige Registrierungsbehörde mit ihren Vergaben sehr freizügig umgeht", stellt Dirro fest. Grund für diese Praxis seien sicherlich auch finanzielle Argumente. "Nur weil eine Webseite mit .hk endet, heißt das aber noch lange nicht, dass der betreffende Rechner in Hong Kong steht. Für Ausländer ist es dort im Gegensatz zu anderen Ländern sehr leicht, eine Domain zu bekommen", erläutert Dirro. Aus diesen Gründen sei es wenig verwunderlich, dass Missbrauchsfälle häufiger bei derartigen Seiten auftreten als bei anderen.

Laut dem aktuellen Bericht ist auch weiterhin die Domainendung .com am weitesten verbreitet. Im Gegensatz zum Pendant aus Hong Kong hält sich hier das Gefahrenpotenzial aber in Grenzen. Nur rund fünf Prozent auf diese Weise gekennzeichneter Webseiten wurden von den McAfee-Experten als gefährlich eingestuft. Der Report weist aber nicht nur die potenziell gefährlichsten Webdomains aus, sondern auch die sichersten. In dieser Hinsicht konnten sich Finnland (.fi), Japan (.jp), Norwegen (.no), Slowenien (.si) und Kolumbien (.co) profilieren.

Wie der Bericht feststellt, ist die Chance, im Internet mit Viren, Spyware, Adware oder anderer schädlicher Software in Berührung zu kommen, im vergangenen Jahr insgesamt um 41,5 Prozent gestiegen. "Der Tendenz nach haben wir es mit einem dramatischen Anstieg des Gefahrenpotenzials im Internet zu tun", meint Dirro. Hintergrund dieser Entwicklung sei vor allem der für Cyber-Kriminelle zunehmend lukrativer werdende Datenklau im Netz. "Die Verbreitung von Malware ist mittlerweile ein großes kriminelles Geschäftsfeld geworden", so Dirro abschließend. (pte/mja)