Jean-Louis Gasseé verlässt Be

Jean-Louis Gasseé ist als Chief Executive Officer (CEO) von Be zurückgetreten. Die Leitung oder besser Abwicklung des Unternehmens übernimmt Chefjustiziar Dan Johnston - möglicherweise deswegen, weil der Vorstand ein Kartellverfahren gegen Microsoft in Erwägung zieht, um für die Aktionäre noch ein paar Dollar herauszuholen.

Gasseé hatte Be 1990 gegründet. Die Company versuchte mit eigener Hardware und dem von Grund auf neu geschriebenen multitasking-fähigen Betriebssystem BeOS gegen Microsoft, Apple und Co. anzutreten - allerdings vergeblich (siehe auch tecVision Beitrag "Schwere Zeiten für Be"). Die BeBox-Hardware wollte keiner haben; das später auf die Intel-Architektur portierte Betriebssystem erhielt zwar hervorragende Kritiken, wurde aber trotzdem kein Verkaufsschlager. Einen Test der Version von BeOS 5.0 finden Sie hier.

1996 scheiterte ein Verkauf der Company an Apple an überzogenen Preisvorstellungen, mittlerweile hat Handheld-Weltmarktführer Palm Be für elf Millionen Dollar übernommen (wir berichteten). Allerdings weniger wegen dessen Technik als aufgrund der anerkannt guten Entwicklermannschaft, die nun das Palm OS auf Multimedia-Vordermann bringen soll. (Computerwoche/fkh)