JavaOne: SuperJ - Middleware für den Client von Nokia

Nokia präsentierte auf seiner Keynote eine neue "Enterprise Plattform Architektur" für mobile Endgeräte. Sie stellt letztendlich eine neue zusätzliche Java-Umgebung parallel zu MIDP dar und könnte durch das Versprechen des Herstellers, sie auf Dauer "in jedem einzelnen Endgerät" zur Verfügung zu stellen, letztendlich die J2ME-Welt wieder einmal kräftig umkrempeln.

Die neue Architektur, die noch keinen offiziellen Namen hat (auf einem Demo-System tauchte kurz der Projektname "SuperJ" auf, während im Vortrag der Arbeitsname "Mobile Java" genutzt wurde), soll insbesondere für Unternehmen die Verwaltung mobiler Lösungen vereinfachen.

Mobile Java basiert auf CDC und nutzt mit einem "Rich Core Set API" und "Rich UI Framework" und beispielsweise dem Foundation Profile zusätzliche APIs, die insbesondere die Verwaltung der Applikationen erleichtern sollen. Eine abgespeckte Version auf CLDC-Basis ("Mobile Java Lite") ist ebenfalls geplant

Im Kern nutzt diese Umgebung die Management-API (JSR-232), die gemeinsam von OMA und OSGi vorangetrieben wird. Zu den Neuerungen gehören Background/Foreground-Applikationen, ladbare Middleware-Service-Komponenten und ladbare native Bibliotheken. Damit soll es möglich werden, eine mobile Applikation zur Laufzeit durch den Upload neuer Komponenten auf den neuesten Stand zu bringen. Fehlende Komponenten werden somit automatisch nachgeladen. JSR-232 (eine RI ist Anfang 2005 zu erwarten) bietet ein sog. On-demand-Management einschließlich einer Echtzeitüberwachung bzw. Kontrolle des Endgeräts durch den Systemadministrator (Fernwartung).

Das Deployment neuer Komponenten auf die Endgeräte wird durch Scripting und Batch-Prozessing stark vereinfacht. Der Sysadmin kann damit neue Version per "broadcasting" einfach verteilen. Ziel ist es, das Handy "wie jedes andere Gerät im Netzwerk" verwalten zu können. Während der Nokia-Keynote wurde eine Helpdesk-Applikation gezeigt. Weitere Informationen und News zur Messe finden Sie im Artikel JavaOne 2004: Lebenszeichen von Sun. (Jürgen Fey/uba)