Japan will Standard für 4G-Handys setzen

Während sich UMTS noch in der Testphase befindet, denkt die japanische Regierung bereits an den Mobilfunk der vierten Generation (4G). Das zuständige TK-Ministerium wird im nächsten Jahr 10 Millionen US-Dollar in die Entwicklung der 4G-Technologie investieren.

Nach dem Bericht der größten japanischen Tageszeitung "Yomiuri" will die Regierung, dass Japan den Standard für 4G-Handys setzt. Im Jahr 2010 sollen die ersten Mobiltelefone der neuen Generation auf den Markt kommen, schreibt das Blatt. Die Nutzer könnten damit ohne Probleme Filme auf dem Handy abspielen.

Die neuen Geräte sollen 10.000 Mal schneller sein als die derzeitigen GSM-Handys, die eine Übertragungsrate von 9,6 KBit/s aufweisen. Damit kämen die 4G-Handys auf 96 MBit/s. Im Vergleich zu UMTS, dem 3G-Mobilfunk, käme dies einem Quantensprung gleich. Theoretisch ermöglicht UMTS Datenraten von 2 MBit/s, realistisch ist aber, von 384 KBit/s auszugehen.

Die Zeitung liefert hier ein Rechenexempel. Demnach dauert der Download einer Musik-CD mit UMTS 20 Minuten, mit dem neuen 4G-Standard nur wenige Sekunden. Dank eines hochauflösenden Displays könnten die Handys auch Filme in guter Qualität darstellen. Genauere technische Details bietet der Bericht jedoch nicht.

Die Initiative der Regierung bestätigt einmal mehr, dass Japan beim Mobilfunk der nächsten Generationen eine Pionierrolle einnimmt. Bereits im Oktober will der TK-Riese NTT DoCoMo im Großraum Tokyo mit dem kommerziellen UMTS-Betrieb beginnen. Seit 31. Mai läuft der Test. Allerdings traten dabei mehrmals Probleme auf (siehe tecHistory).

Über UMTS informieren die Reports UMTS: Dienste, Preise und Prognosen, UMTS: Chance für Provider und Hersteller und UMTS: Technik, Markt und Anwendungen. (jma)