Itanium verkauft sich nur schleppend

Noch am vergangenen Donnerstag behauptete Hewlett-Packard, dass HP die meisten Workstations mit Intels 64-Bit-Chip verkauft habe. Allerdings bekam der Hersteller von Analysten einen Dämpfer. Denn diese sprechen von schwachen Verkaufszahlen.

Zudem sei nicht zu erwarten, so die Analysten, dass Server oder Workstations, die auf Intels neuem Chip beruhen, bis 2003 in großen Stückzahlen verkauft werden. Denn dann kommt Intels dritte Generation des 64-Bit-Chips: der Madison.

Während des dritten Quartals 2001 verkauften Hardware-Anbieter 1135 Itanium-basierte Workstations. Laut Kara Yokley, Workstation Research Analystin der International Data Group (IDC), kamen 650 davon von HP, was einen Anteil von 57 Prozent entspricht. IBM folgt mit 385 Workstations, Dell und Silicon Graphics mit jeweils 50.

Im dritten Quartal wechselten laut den aktuellen Zahlen von Dataquest insgesamt 346.846 Workstations den Besitzer. Die schwachen Verkaufszahlen sind um so schmerzhafter, da die beiden Unternehmen, die am stärksten auf Itanium setzen -Intel und Microsoft - mehr als 80 Prozent ihres Bedarfs an Workstations im dritten Quartal bereits gedeckt haben, so Yokley. "Intel und Microsoft sind die größten Kunden für den Itanium."

Von Gartner Dataquest Workstation Analystin Pia Rieppo ist zu hören, dass nur eine Hand voll Kunden die derzeitigen Itanium-Server kaufen, die nicht mit Intel oder Microsoft in Verbindung stünden. "Derzeit passiert hier nicht viel. Der Markt ist sehr klein," sagte Rieppo.

Die Anwender warten, bis es mehr Applikationen für die Plattform gibt. Außerdem muss der Preis für die Itanium-basierte Hardware laut Analysten-Ansicht sinken. Und obendrein erreicht die Performance nicht die Erwartungen. Selbst Pentium-4-Systeme bringen bei einigen Applikationen mehr Performance wie die erste Generation des Itanium, so Yokely von IDC. Erst mit der zweiten Generation der Intel 64-Bit-Architektur mit den CPUs vom Typ McKinley wird ein größerer Sprung in der Performance erwartet. Dieser kommt mit 1 GHz und 3 MByte L3-Cache auf dem Die. Den richtigen Schub in den Verkaufszahlen wird es nach Ansicht der Analysten aber erst mit der dritten Generation und dem Madison-Prozessor geben.

Nichtsdestotrotz bleibt HP dabei, dass einige Firmen auf die Itanium-Workstations setzen. So zum Beispiel Firmen, die nach einer Intel-basierten Alternative zu Highend Unix-Systemen suchen, wie sie beispielsweise IBM und Sun verkaufen. (ssp)