Itanium-2: HP klotzt, Dell mauert

Der offizielle Rollout des Itanium 2 am Montag wird von kontroversen Announcements der Computerhersteller begleitet. Während HP die neue CPU umfassend ins Portfolio integriert, hält Dell den McKinley vorderhand für uninteressant.

So bestätigte Dell bereits, in nächster Zeit keine Produkte auf Basis des Itanium 2 auszuliefern. Die Texaner waren offenbar schon auf ihrem Itanium-1-basierten Server PowerEdge 7150 sitzen geblieben. "Dell wird den Markt weiter im Auge behalten und Itanium-Produkte ausliefern, sobald sich eine merkliche Nachfrage zeigt", so die freundliche Umschreibung aus dem Hause Dell.

Die neue HP will am Montag nicht nur Itanium-2-basierte Server, sondern auch entsprechende Workstations ankündigen. Die entsprechenden Einsiegspreise sollen 4.500 US-Dollar für eine Single-CPU-Workstation, 7.000 Dollar für eine Dualprozessor-Maschine und 30.000 Dollar für einen 4-Way-Rackserver betragen.

Daneben arbeitet das Unternehmen nach einem Bericht der EET auch an einem neuen Itanium-Chipsatz für den Einsatz in massiven SMP-Maschinen. Während das bisher angebotene zx1-Chipset maximal vier CPUs unterstützt, soll "Pinnacles" - so der Codename für das Projekt - den Einsatz von bis zu 32 Prozessoren unterstützen. Pinnacles wird ab Mitte 2003 in neuen Versionen von HPs Superdome-Maschinen zum Einsatz kommen. Als Prozessoren dient dabei voraussichlich die nächste Itanium-Generation ("Madison") mit 6 MByte L3-Cache auf dem Die.

Zu den konkreten Markchancen von Itanium-2-Maschinen mag HP bislang noch keine Voraussagen machen. Immerhin gab die Firma im Vorfeld des Launches bekannt, bereits einen Vertrag für einen 1.400-CPU-Cluster mit dem Pacific Northwest National Laboratory an Land gezogen zu haben. Kostenpunkt rund 25 Millionen US-Dollar. Als Betriebssystem kommt dabei Linux zum Zug.

Weitere technische Informationen zum Itanium 2 liefert dieser Report. Wie Intel den Markt damit aufrollen will, verriet Vizepräsident Mike Fister in diesem Interview. (jlu)