Itanium 2: Daten und Preise

Am Montag hat Intel die letzten zarten Schleier seines neuen 64-Bit-Modells gelüftet. Der Itanium 2, Codename "McKinley" wird ab sofort ausgeliefert. Die bisherigen Spekulationen haben sich voll bestätigt.

Wie bereits in der vergangenen Woche berichtet, kommt Intels Itanium jetzt plangemäß auf den Markt. Die technischen Details hatte Intel bereits im Februar bekannt gegeben, so dass es jetzt nur noch um Taktfrequenzen, Cache-Größen und natürlich die Preise geht.

Die vorab durchgesickerten Daten des Monster-Chips mit 421 Quadratmillimetern Die-Größe stimmen mit der Realität überein. Das Spitzenmodell kommt mit 1 GHz Taktfrequenz und 3 MByte L3-Cache zum Spitzenpreis von 4226 US-Dollar auf den Markt. Der Einstieg in Intels 64-Bit-Welt ist jedoch auch schon für 1338 US-Dollar mit 900 MHz und 1,5 MByte L3-Cache zu haben. Und wer bei großen Servern nicht ohne Gigahertz leben kann, bekommt den Itanium 2 mit 1000 MHz schon für 2247 US-Dollar. Dann allerdings nur mit 1,5 MByte L3-Cache.

Die Preise des bisherigen Itanium (Codename Merced) bleiben vorerst unverändert. Der schnellste Itanium mit 800 MHz und 4 MByte externem L3-Cache kostet einen US-Dollar weniger als das neue Top-Modell des Itanium 2. Da die beiden CPUs nicht sockelkompatibel sind, fällt die Wahl hier leicht.

Itanium 2 soll in der großen Version gegenüber seinem Vorgänger die Performance von IA-64-Code glatt verdoppeln - erste unabhängige Benchmarks bestätigen dies knapp. Dennoch kann Intel diesmal nicht so viele "Launch-Partner" vermelden wie beim Start des Itanium. Insbesondere der treue Intel-Vasall Dell möchte erst einmal abwarten. HP will, wie berichtet, von der Single-CPU-Workstation bis zum Vierfach-Server zahlreiche Maschinen mit dem Itanium 2 anbieten.

Dafür hat HP eigene Chipsets entwickelt, die bis zu vier der McMonster bändigen können. Intel selbst wird seinen 16fach-Chipsatz E8870 erst im Herbst vorstellen. Bis dahin hofft man auf andere Eigenentwicklungen, die Intel-Vize Mike Fister in diesem Interview verriet. Vielleicht wartet ja auch Dell auf Intels eigene Chipsets, da man dort noch nie eigene Halbleiter entwickelt hat.

Software-seitig kann Intel inzwischen eine breite Palette an Business-Software vorweisen. BEA Weblogic, IBMs DB2, Microsofts SQL Server 2000, Oracle 9i und SAP R/3 seien hier nur stellvertretend genannt. Neben Linux und Windows 2000 Advanced Server, die schon auf dem ersten Itanium laufen, arbeitet laut Intel auch HP an Versionen von Open VMS und Non-Stop-Kernel für den Itanium 2. Und Microsofts .NET-Server sollen natürlich zum Start gleich für den 64-Bitter erscheinen. (nie)