CeBIT 2014

IT-Mittelstand fordert mehr politische Unterstützung

In einem Positionspapier fordert der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) die Politik zu einer stärkeren Förderung mittelständischer IT-Unternehmen in Deutschland auf. Das neue Siegel „Software Hosted in Germany“ soll zudem helfen, die Wettbewerbsfähigkeit von Softwareanbietern zu verbessern.

"Das Thema Digitalisierung findet in der Politik viel zu wenig Beachtung", kritisierte BITMi-Präsident Oliver Grün auf einer Presseveranstaltung im Rahmen der CeBIT. "Man kommt über Lippenbekenntnisse nicht hinaus." Seine Forderungen an die Bundesregierung formuliert der Verband in einem umfangreichen Positionspapier mit dem Titel "Starker IT-Mittelstand im digitalen Deutschland".

"Die Politik kommt über Lippenbekenntnisse nicht hinaus", kritisiert BITMi-Präsident Oliver Grün.
"Die Politik kommt über Lippenbekenntnisse nicht hinaus", kritisiert BITMi-Präsident Oliver Grün.
Foto: Bundesverband IT-Mittelstand

Zu den zentralen Anliegen des BITMi gehört die Verbesserung der Finanzierung und der Eigenkapitalquote kleiner und mittlerer IT-Unternehmen. Zudem gelte es, Forschungsaktivitäten zu stärken und die Internationalisierung des IT-Mittelstands zu fördern. Grün: "Der Schlüssel zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit liegt im starken und internationalisierten IT-Mittelstand." Nur er sei in der Lage, "das innovative, kreative und wachstumsstarke Potenzial Deutschlands effektiv umzusetzen".

Mit Blick auf die NSA-Affäre hebt das Positionspapier insbesondere das Wachstumspotenzial der deutschen IT-Sicherheitsbranche hervor. Die Politik sei hier gefordert, Förderprogramme für IT-Sicherheitssoftware und -dienste sowie für Hersteller sicherer Software- und Hardwarelösungen anzustoßen.

Das Thema Sicherheit spielt auch beim neuen Siegel "Software Hosted in Germany" eine wichtige Rolle. "Edward Snowden hat ein Konjunkturprogramm für deutsche Softwareanbieter geschaffen", erklärte BITMi-Vizepräsident Martin Hubschneider dazu. Das Siegel sei als Erweiterung der erfolgreichen BITMi-Initiative "Software Made in Germany" zu verstehen. Es soll dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit von Softwarehäusern zu stärken, die ihre Produkte in deutschen Rechenzentren hosten. "Deutsche Softwarehersteller bieten erstklassige, vertrauenswürdige Software und Dienstleistungen", so Hubschneider, der zugleich Vorstandschef des CRM-Softwareanbieters CAS ist. "Die BITMi-Siegel fördern die Investitionssicherheit für die durch den NSA-Skandal verunsicherten Entscheider." (wh)