IT-Manager: Tagesgeschäft als Innovationsbremse

Unternehmen investieren zu viel Zeit in die Wartung ihrer IT-Systeme. Dadurch bleibt zu wenig Spielraum für die Entwicklung von neuen IT-Diensten. Das hat das Marktforschungsinstitut Benchmark Research in einer europaweiten Studie herausgefunden.

Der Pressure Point Index (PPI) zeigt zudem auf, dass die IT-Sicherheit ganz oben auf der Prioritätenliste bleibt. Auf der Liste der 16 wichtigsten Herausforderungen für die IT steht sie an erster Stelle. Das allgemeine Risikobewusstsein hat durch die verschiedenen Sicherheitsbedrohungen zugenommen: Mehr als ein Drittel der Befragten sieht in externen Hackerangriffen und Viren das größte Sicherheitsrisiko. Gleich nach der Sicherheit kommen Themen wie die Datenintegrität sowie das Identity Management. Das übergreifende Ziel neben der Sicherheit ist und bleibt auch in Zukunft die Kostenreduktion. Der Index zeigt jedoch auch, dass durchschnittlich 32 Prozent der IT-Ausgaben für IT-Investitionen getätigt werden.

Die von HP Services beauftragte Studie ergab außerdem, dass 75 Prozent aller IT-Abteilungen die Prozesse im Unternehmen noch besser unterstützen wollen. Dadurch möchten die IT-Verantwortlichen die Performance steigern, um rasch auf schnell wechselnde geschäftliche Anforderungen zu reagieren. Hier zeigt sich laut HP Services ein deutlicher Unterschied zwischen den Wünschen der IT-Manager und dem realen Tagesgeschäft. Die Studie mache deutlich, dass die Verantwortlichen die größten Herausforderungen mit dem Betrieb der bestehenden IT-Infrastruktur verbinden. Neben der Sicherheit sind es die Kosten für Ausfallzeiten, Instabilität sowie „Rund-um-die-Uhr“-Verfügbarkeit, die den größten Anteil des IT-Budgets ausmachen. Dadurch komme der Innovationsanteil zu kurz, so HP Services.

Die Wahrnehmung von aktuellen Entwicklungen und Trends im IT-Services-Umfeld ist laut Studie immer noch niedrig: Nur rund ein Drittel der IT-Entscheider ist mit dem Konzept der SOA wirklich vertraut, eine knappe Hälfte mit dem Shared-Services-Modell. Tino Canegrati, Vice President HP Services, ist jedoch überzeugt, dass SOA und Shared Services sich in Zukunft durchsetzen werden: „Wer wettbewerbsfähig bleiben will, braucht eine adaptive Infrastruktur – also eine standardisierte, modularisierte und integrierte IT. Nur so kann die IT-Abteilung dem Unternehmen flexibel neue IT-Dienste zur Verfügung stellen und gleichzeitig die Kosten optimieren.“

Der jährlich erstellte PPI untersucht, mit welchen Themen sich Europas IT-Manager vorrangig beschäftigen. Benchmark Research hat 700 IT-Manager in acht europäischen Ländern befragt. Teilgenommen an der Studie haben Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern aus der Finanzbranche, dem Einzelhandel, der verarbeitenden Industrie sowie im öffentlichen Sektor. (Detlef Scholz)

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